Schlumpfig

Die Schlümpfe sind 50

Viral
23.10.2008 10:27
Sie sind blau, tragen weiße Zipfelmützen - und fast jedes Kind kennt sie: Die Schlümpfe feiern ihren 50. Geburtstag. Zum ersten Mal tauchten die fröhlichen Kerlchen am 23. Oktober 1958 auf. Damals waren die kleinen Kobolde allerdings noch Nebenfiguren in dem belgischen Comic "Johan et Pirlouit" (Johann und Pfiffikus). Mehrere Auftritte folgten, bis ihr belgischer Erfinder Pierre Culliford alias Peyo ihnen schließlich eine eigene Reihe für ihre Streiche und verrückten Abenteuer widmete.

"Peyo hätte nie gedacht, dass die Schlümpfe so ein Erfolg werden", sagt sein Sohn Thierry Culliford. Mit dem Film "Die Schlümpfe und die Zauberflöte" begann 1975 der blau-weiße Siegeszug um die Welt. In den 80er-Jahren folgte eine TV-Serie mit 270 Episoden, die mehrere Emmy-Auszeichnungen erhielt. "Damals hatten die Eltern Angst, dass ihre Kinder nicht ordentlich sprechen und schreiben lernen, wenn sie Comics lesen." Inzwischen ist die Serie im Fernsehen Kult.

In den 80er-Jahren lösten die kleinen Kobolde sogar eine wahre Schlumpf-Manie aus, damals fehlten "Baby Schlumpf" und "Papa Schlumpf" in keinem Kinderzimmer. Immer neue Wesen aus dem Schlümpfe-Land erschienen auf dem Markt: Mittlerweile gibt es ein passables Orchester, diverse Sportler, Handwerker, sogar Verbrecher, einen Fiesling und Charmeure für den zur Zeit noch einzigen weiblichen Schlumpf: Schlumpfine - die es allerdings tanzend, in Stöckelschuhen und auch als coole Skateboarderin gibt. Doch obwohl die "Schtroumpfs" - wie die Schlümpfe im Französischen heißen - nun 50 Jahre alt sind, von Altersschwäche ist keine Spur: In mehr als 30 Ländern verfolgen Fans auch heute noch ihre Abenteuer.

Niedliche Namen auf der ganzen Welt
Auf den drolligen Begriff "Schtroumpf" kam Comic-Autor Peyo übrigens eher zufällig. Bei einem Mittagessen wollte er einen Kollegen bitten, ihm das Salz zu reichen. Doch ihm fiel das Wort für Salz nicht ein, also sagte er stattdessen einfach "Schtroumpf". Auch in anderen Sprachen haben die Schlümpfe putzige Namen wie "I Puffi" (italienisch), "Los Pitufos" (spanisch) oder "Strumparnir" (isländisch). Und so sprechen auch die Schlümpfe in ihrer ganz eigenen Schlumpf-Sprache, bei der ein Originalwort einfach durch "Schlumpf" ersetzt wird. Mit "Verschlumpft und zugenäht!" fluchen die kleinen Kerlchen sogar kindgerecht.

Schlumpf-Erfinder "machte alles selbst"
Bis zu seinem Tod im Jahr 1992 arbeitete Peyo unablässig an neuen Zeichnungen, Szenen und Geschichten für seine Schlumpf-Serie - manchmal Tag und Nacht. In heißen Phasen bekam ihn seine Familie selten zu Gesicht. "Er wollte nie etwas delegieren. Er machte alles selbst", erzählt seine Witwe Nine Culliford. Sie führt Peyos Werk gemeinsam mit Sohn und Tochter weiter.

Schlumpf-Artikel verkaufen sich noch immer
Und die blauen Gnome sind noch immer weltweit ein Kassenschlager, wie die Verkaufszahlen zeigen: "Mit Schlumpf-Artikeln wurde bisher ein Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar erzielt", sagt Geschäftsführer Hendrik Coysman von IMPS, dem Lizenzgeber für alle Schlumpf-Produkte. "In Europa sind es im Jahr zwischen fünf und zwölf Millionen Euro."

Mehrere weibliche Schlümpfe geplant
Dafür gehen die Schlümpfe auch mit dem Zeitgeist, denn seit 1958 hat sich viel verändert. Die Designer von Peyo Creations kündigten an, dass es in Zukunft nicht mehr nur eine Schlumpfine im Dorf geben soll, sondern mehrere weibliche Schlümpfe.

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