ÖVP-Katastrophe

Drohende Katastrophe für “schwarze” Promis

Steiermark
30.09.2008 12:53
Es ist ein fetter Kater, der den einst großen Parteien in der Steiermark nach dieser Wahl zu schaffen macht. Vor allem, weil die personellen Konsequenzen dieses 28. Septembers nicht ohne sind. Vornehmlich im schwarzen Sektor.

Für ÖVP-Promis zeichnet sich eine Katastrophe ab: Hannes Missethon, Generalsekretär, hat sein obersteirisches Mandat fix verloren. Nach heutigem Auszählungsstand wäre auch das Grundmandat von Martin Bartenstein weg. Da hofft man auf Wahlkarten, 1.400 Stimmen fehlen. Der Minister ist aber auf der Landesliste abgesichert. Nur, gibt's das Grundmandat für Bartenstein nicht, ist Werner Amon, immerhin ÖAAB-Generalsekretär, das Opfer. Mandat futsch...

Und die Zitterpartie geht weiter: Auch Fritz Grillitsch, der Bauernbundpräsident, hat sein Mandat noch nicht in der Tasche. Er muss warten, ob sich's mit Vorzugsstimmen ausgeht.

Bei den Roten? Im Murtal fliegt SPÖ-Kandidat Christian Füller aus dem Hohen Haus. Bis Montag wäre denkunmöglich gewesen, dass diese erzrote Region ohne Vertretung im Parlament sein könnte...

Der zweite rote Fluggast: Sylvia Rinner (Graz-Umgebung). Für sie gibt's noch den kleinen Hoffnungsschimmer, dass Heidrun Silhavy einer künftigen Regierung angehören könnte; dann würde Rinner wieder hineinrutschen.

Eine sensible Bildkomposition (Foto) unseres Lichtkünstlers Christian Jauschowetz: Der überdimensionale Schuh an der Wand - der symbolisiert, je nach Interpretation, den Wähler-Fußtritt, das "Schuh aufblasen" oder einfach - die Laufschuhe anziehen...

Und darunter sitzt Hermann Schützenhöfer, der steirische ÖVP-Chef. Nachdenklich, versunken, irgendwie verloren. Und, um in der Bildsprache weiter zu formulieren: im Eck - im untersten noch dazu. Minus 11,6 Prozent, das sind um vier mehr als im Bundesergebnis. Da wird's Fragen geben, auch im Land. Denn weit ist's ja nicht mehr bis zur Steiermark-Wahl - spätestens 2010...

Noch ein bisserl "alte" Wahl: Kurt Flecker, SP-LH-Stellvertreter, war in den vergangenen Wochen ziemlich schmähstad; oder zurückgezogen, wies so schön heißt. Kein Wunder, hatte er doch als einziger Steirer-Politiker von Rang Alfred Gusenbauer, dem verschwunden Kanzler, die Stange gehalten...

Dafür zog Flecker dann am Montag nach der Regierung schwer vom Leder: Es sei "scheinheilig und jämmerlich" von der VP, sich erst "ins Faulbett der Destruktion zu legen um sich dann auf einen Erfolg der Rechtsparteien draufzusetzen". Vor allem sei das Hermann Schützenhöfer, der diese offensichtlich große Sehnsucht nach Schwarz-Blau-Orange formuliert hätte.

"Steirerkrone"-Chefredakteur Christoph Biró formuliert es augenzwinkernd gerne so: "Leser nicht langweilen, kurze Texte, starke Fotos..." Dem ist, in diesem Fall, wenig hinzuzufügen: Hermann Schützenhöfer, der VP-Chef, hängt nach diesem Resultat schwer in den Seilen...

"Steiermark inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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