Geert Wilders:

“Islam ist gefährlicher als Nationalsozialismus”

Ausland
12.02.2017 15:15

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders will sich nach einem Wahlsieg seiner Partei im März für ein weitgehendes Verbot des Islam in seinem Land starkmachen. "Die islamische Ideologie ist womöglich noch gefährlicher als der Nationalsozialismus", sagte der umstrittene Politiker, der in der Vergangenheit auch schon zusammen mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in den Kampf gegen Islamisierung gezogen war, am Sonntag im niederländischen Fernsehen. Er forderte erneut ein Verbot des Koran und die Schließung der Moscheen.

Wilders' Besuch in Wien auf Einladung der FPÖ hatte 2015 für scharfe Kritik gesorgt. Der Niederländer sprach damals gemeinsam mit Strache über "Europas Bedrohung durch die Islamisierung" - ein Thema, das für den Rechtspopulisten Wilders auch im aktuellen Wahlkampf oberste Priorität hat.

Wilders vergleicht Koran mit Hitlers "Mein Kampf"
So skizzierte Wilders nun im Fernsehen angebliche Gefahren für die Niederlande durch eine "Islamisierung" und "Massen-Immigration": "Unser Land ist gekapert, und wir müssen es zurückerobern." Den Koran verglich er mit Adolf Hitlers "Mein Kampf" und Moscheen mit "Nazi-Tempeln", in denen täglich zu Hass und Gewalt aufgerufen werde. "Wir tun unserem Rechtsstaat einen Gefallen, wenn wir das nicht mehr zulassen", sagte er. Etwa sechs Prozent der rund 17 Millionen Einwohner der Niederlande sind Muslime.

Rechte könnten stärkste Kraft im Parlament werden
Es war das erste große TV-Interview des Rechtspopulisten vor der Parlamentswahl am 15. März. Laut Umfragen könnte seine Partei für die Freiheit (PVV) mit rund 20 Prozent stärkste Kraft werden. Die meisten etablierten Parteien lehnen jedoch eine Zusammenarbeit mit ihm ab.

Dennoch forderte Wilders im Fall eines Wahlsieges die Beteiligung an einer Regierungskoalition. "Wenn die Wähler die PVV so groß machen, wie einige Umfragen vorhersagen, dann kommt man nicht um uns herum", sagte der 53 Jahre alte Abgeordnete in dem etwa eine Stunde dauernden Gespräch mit dem rechtskonservativen TV-Sender WNL. Zurzeit ist die PVV mit zwölf Abgeordneten (acht Prozent) im Parlament vertreten.

Nach britischem Vorbild strebt Wilders den Austritt der Niederlande aus der EU an. Er fordert auch die Wiedereinführung der Grenzkontrollen.

Ministerpräsident Rutte schließt Koalition mit Wilders aus
Knapp und deutlich schloss der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vier Wochen vor den Parlamentswahlen eine Zusammenarbeit mit Wilders aus. "Null Prozent. Geert. NULL Prozent. Das. Wird nicht. Passieren.", schrieb Rutte am Sonntag auf Twitter und nahm damit Bezug auf eine weitere Äußerung von Wilders, er könne bei einem Wahlsieg seiner Partei nicht ignoriert werden. Experten gehen davon aus, dass Wilders' PVV keine Koalitionspartner zur Bildung einer Mehrheit findet, sollte sie tatsächlich als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgehen. Denkbar wäre hingegen eine Koalition aus fünf Parteien ohne Wilders' PVV.

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