"Amerika den Weißen"

Blankes Entsetzen über “Heil Trump!” von US-Nazis

Ausland
22.11.2016 21:36

Blankes Entsetzen herrscht in den USA über eine am Wochenende in der Hauptstadt Washington über die Bühne gegangene Konferenz des rechtsextremen National Policy Institute. Institutschef Richard Spencer begrüßte die 200 Teilnehmer mit den Worten "Heil Trump, heil unserem Volk, heil dem Sieg!", wie ein Video zeigt, das das Magazin "The Atlantic" in der Nacht auf Dienstag auf seine Webseite stellte.

Spencer und das Institut gehören der als "Alt-Right" bekannten Bewegung an, die den gewählten US-Präsidenten Donald Trump unterstützt und im Wahlkampf über zahlreiche Webseiten mit teils erfundenen Berichten Stimmung für Trump machte. Spencer gilt als Erfinder des Begriffes "Alt-Right", der für Alternative Rechte steht. Die Bewegung wird von Bürgerrechtlern mit weißen Nationalisten wie dem Ku-Klux-Klan in Verbindung gebracht und auch mit den rechtsextremen Identitären in Europa verglichen.

"Amerika gehört den Weißen"
Auf der Konferenz am Samstag, die im prestigeträchtigen Ronald-Reagan-Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Weißen Haus stattfand, sagte Spencer, Amerika gehöre den Weißen. Andere Ethnien trügen nichts zu den USA bei. "Wir profitieren überhaupt nicht von ihrer Anwesenheit. Sie brauchen uns, und nicht andersrum", sagte der Nationalist in dem vom Magazin veröffentlichten Video mit Auszügen aus seiner Rede. "The Atlantic" schrieb, seine Rede habe "vor Antisemitismus getrieft". In der Menge seien zahlreiche Hitlergrüße aus dem Publikum zu sehen gewesen.

Twitter sperrt Konten von rassistischen Trump-Fans
Das Holocaust-Museum in Washington zeigte sich in einer Presseerklärung über die Konferenz "zutiefst besorgt". Der Holocaust, die Vernichtung der europäischen Juden, habe nicht mit Töten begonnen, so das Museum, sondern mit Worten. "Wir rufen alle amerikanischen Bürger, unsere religiösen und zivilen Anführer und die Führung aller Teile der Regierung dazu auf, rassistischem Denken und spalterischer Hetze entgegenzutreten." Zuletzt sperrte der Kurznachrichtendienst Twitter die Konten von einigen rassistischen Trump-Anhängern, darunter das von Spencer.

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