Mordverdacht

Fall Jenny: Runde drei im Verhaftungs-Verwirrspiel

Tirol
14.05.2017 18:18

In den nach wie vor ungeklärten Fall Jennifer V. kommt wieder Bewegung! Der Schwiegervater der Anfang April tot im Inn bei Kirchbichl aufgefundenen 26-Jährigen sitzt erneut hinter Gittern. Das Oberlandesgericht gab der Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Enthaftung des 42-Jährigen statt. Die Todesursache ist aber weiter völlig unklar.

"Der Antrag auf Untersuchungshaft wurde vom Landesgericht abgewiesen. Der Mann wurde wieder enthaftet, weil die gerichtsmedizinische Untersuchung keine klare Todesursache und damit auch keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden am Tod der jungen Mutter ergeben hat" - Stand 4. April! Also drei Tage, nachdem die Leiche von Jenny beim Innkraftwerk in Kirchbichl aufgefunden worden war. Es war dies der zweite herbe Rückschlag für die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Beim ersten Versuch, den 42-jährigen Schwiegervater für den Tod der gebürtigen Serbin verantwortlich zu machen, war man an der Tatsache gescheitert, dass es damals noch gar keine Leiche gab.

Beschwerde nach Haftentlassung

Die Justiz hegte jedoch nie Zweifel, dass der nahe Verwandte etwas mit dem Tod der 26-Jährigen zu tun hat. Nach der zweiten Haftentlassung legte der Staatsanwalt Beschwerde beim Oberlandesgericht ein - dieser wurde nun stattgegeben. Der Schwiegervater, der stets seine Unschuld beteuerte, sitzt nun wieder in der Justizanstalt Innsbruck ein.

Dringender Mordverdacht

"Es ist weiter davon auszugehen, dass der Mann die Frau am Abend ihres Verschwindens von ihrem Arbeitsplatz abgeholt hat. Im Laufe des Abends hat er dann mit einer eigens zu diesem Zweck gekauften SIM-Karte vermeintliche Abschieds-SMS der Frau an einige Verwandte geschrieben. Dies und das Aussageverhalten des Verdächtigen, der diese Umstände zunächst völlig anders dargestellt hat, sind unter anderem die Gründe für die Annahme des dringenden Tatverdachts", schildert StA-Sprecher Hansjörg Mayr noch einmal den aktuellen Stand.

Warten auf Obduktions-Ergebnisse

Nichtsdestotrotz ist die Todesursache von Jenny weiter unklar. Seit Wochen sind Experten am Grazer Boltzmann Institut mit der umfassenden Obduktion der Leiche beschäftigt. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. In zwei Wochen wird das Gericht erneut über die Fortdauer der Haft entscheiden.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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