Es ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Die Luft in Flugzeugen werde durch die Klimaanlagen immer nur umgewälzt und sei daher eine wahre Bazillenschleuder. Doch das ist heute nicht mehr richtig: In modernen Flugzeugen wird die Luft etwa alle drei Minuten komplett gereinigt. Dabei wird zwar ein gewisser Prozentsatz – etwa die Hälfte – an "alter Luft" wieder eingeblasen, aber der andere Teil komplett durch Außenluft ersetzt. Die verbrauchte Luft aus der Kabine wird dabei durch moderne Filter so gründlich gereinigt, dass sie durchaus auf dem Niveau der Luft in einem Operationssaal ist, und damit quasi keimfrei.
Warum wird man dann aber krank?
Fliegen ist an sich für den Körper eine höhere Belastung. Zum einen der Stress, der durch den Flug entsteht. Andererseits der Wechsel zwischen höherem Luftdruck am Boden und geringerem Luftdruck in der Höhe, was vor allem für die Gleichgewichtsorgane und das Trommelfell eine höhere Belastung bedeutet. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass die Luft im Flugzeug eine sehr trockene ist und man sich mit vielen Menschen auf engem Raum befindet.
Vor allem die beiden letzten Faktoren sind jene, die Erkältungen begünstigen. Die trockene Luft sorgt dafür, dass die Schleimhäute austrocknen. So wird die Aufnahme von Viren und Bakterien begünstigt. Diesem Faktor kannst du vorbeugen, indem du viel Wasser trinkst und eventuell einen Meersalznasenspray mit dabei hast, mit dem du die Schleimhäute befeuchtest.
Hände weg!
Weiters reicht es, wenn du eine Schnupfennase als Sitznachbar hast oder der Passagier vor dir verkühlt war und seine Keime großzügig auf Sitz und Tischchen verteilt hat. Da kann man nur mehr mit Hygiene und Disziplin punkten: Nimm dir ein kleines Fläschchen mit Desinfektionsgel zur Handreinigung mit (in jedem Drogeriemarkt in zulässiger Größe verfügbar) und reinige deine Hände, wenn du im Flieger Platz genommen hast. Dann aufpassen, dass du nicht mehr mit den Händen an Nase oder Mund herankommst, denn so werden die meisten Keime direkt an gefährliche Stellen transportiert.
Zusätzlich solltest du ausreichend Kleidung mithaben, um dein subjektives Temperaturempfinden zu berücksichtigen. Ist es dir zu kalt oder spürst du einen Luftzug aus der Klimaanlage, solltest du mit einem Tuch oder Schal zunächst den Hals und Nacken schützen. Auch ein paar dicke bzw. zusätzliche Socken leistet gute Dienste: Denn ein kalter Rücken oder kalte Füße begünstigen eine Erkältung zusätzlich.
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