Imame als Spitzel

Netzwerk aufgedeckt: So spioniert uns Erdogan aus

Österreich
31.03.2017 17:55

33 Botschaften unterhält die Türkei auf der ganzen Welt. Dass diese Teil eines gut organisierten Spionagenetzwerks sind, belegen nun neu aufgetauchte Dokumente. Der Befehl dazu kam direkt von der obersten Religionsbehörde in der Türkei. Wie uns türkische Imame und Gefolgsleute ausspionieren: Die "Krone" hat die Original-Akte!

Rückblick: Seit dem Putsch in der Türkei wurden Zehntausende Anhänger der islamischen Gülen-Bewegung - das in den USA lebende geistige Oberhaupt ist ein erbitterter Gegner des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan - verhaftet. Auch weltweit werden die Anhänger Fethullah Gülens bzw. Kritiker Erdogans ausspioniert und verfolgt.

Seit Wochen kämpft Aufdecker Peter Pilz gegen die, wie er sagt, "Erdogan-Stasi". Jetzt hat der Sicherheitssprecher der Grünen "den endgültigen Beweis für ein globales Netzwerk". Die auch der "Krone" vorliegenden Original-Dokumente belegen tatsächlich eine bestens organisierte Spitzel-Armee von Gefolgsleuten, Imamen und Religionsattachés, die wie ein straff organisierter Geheimdienst operiert.

Botschaften übermittelten Befehl
Von 33 diplomatischen Vertretungen weltweit wurden nach dem Befehl aus der Türkei die "Spionage-Berichte" etwa vom Generalkonsulat in Salzburg oder der Botschaft in Wien direkt an die Religionsbehörde übermittelt.

"Erwarte mir eine offizielle Reisewarnung"
Mit schweren Folgen: So wurden schon mehrere Austro-Türken bei einem Türkei-Aufenthalt verhaftet und stundenlang verhört. Pilz dazu: "Ich erwarte vom Außenminister eine offizielle Reisewarnung, damit Österreicher bei der Einreise in die Türkei nicht mehr ahnungslos in die Erdogan-Falle gehen!"

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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