Passende Stammzellen

2168 Spender gaben ihr Blut für todkranken Maxi

Oberösterreich
07.05.2017 20:30

"Hoffentlich wird jetzt ein passender Stammzellenspender gefunden, um das Leben von Maxi retten zu können!" 2168 Menschen mit Herz hatten sich bei einer Typisierungsaktion am Kumplgut in Wels Blut abnehmen lassen. Sie bangen mit dem Buben.

Mit einem derart enormen Andrang hatten die Veranstalter nicht gerechnet. Es kamen mehr als doppelt so viele Menschen zur Typisierungsaktion nach Wels, wie erhofft. Genau 2168 Frauen und Männer zwischen 17 und 45 Jahren hatten sich als Stammzellenspender registrieren und Blut abnehmen lassen. Ein Spender war eigens dreieinhalb Stunden lang von Klagenfurt nach Wels gefahren, um helfen zu können: "Vielleicht komme ja gerade ich als Spender für Maxi in Frage!" Immerhin stehen die Chancen auf einen genetischen Zwilling nur bei 1 : 500.000.
Von der lokalen Politik ließen sich allerdings nur zwei Personen bei der lebensrettenden Charity am Erlebnishof für schwer kranke Kinder blicken, nämlich die Welser FP-Vize-Bürgermeister Gerhard Kroiß (er spendete zwei Typisierungssets, weil er als Stammzellenspender altersbedingt nicht in Frage kommt) und Christa Raggl-Mühlberger, die sich Blut abnehmen ließ.

Ergebnis in zwei Wochen
Um alle am Samstag zur Typisierungsaktion für Maxi nach Wels gereisten Spender erfassen zu können, mussten extra Anmeldeformulare nachgedruckt werden, Rotes Kreuz, Spitäler und Apotheken halfen mit Tupfern aus, weil die vorbereiteten für den hohen Andrang nicht ausreichten. Der Samariterbund sorgte dafür, dass Spender bei der Wartezeit fachgerecht versorgt wurden. In zwei Wochen werden die Spenden analysiert sein. "Ist ein passender Spender dabei, stehen Maxis Chancen auf Genesung sehr gut", so Walter Brunner von der Leukämiehilfe Österreich.

"Heilungschance bei 100 Prozent"
Die Heilungschance durch Stammzellen liegt bei Kindern bei fast 100 Prozent, erklärt Walter Brunner von der Leukämiehilfe Österreich.

Können Stammzellen in solchen Fällen tatsächlich Wunder wirken?
Ohne Stammzellen gäbe es für viele Kranke kein Überleben - bei Kindern liegen die Heilungschancen bei fast 100 Prozent.

Dennoch ist es so schwer, Spender zu finden.
Weltweit sind 28 Millionen Menschen registriert, in Österreich bisher nur 66.000. Für den dreijährigen Max konnte in der internationalen Datenbank dennoch kein genetischer Zwilling gefunden werden.

Die Erfassung ist ja nicht gerade billig.
Jede Typisierung kostet etwa 50 Euro, das wird aus Spenden bezahlt.
Um sich als Spender registrieren zu lassen, muss man aber nicht unbedingt zu einer Charity fahren. Man kann auch ein Set für einen Mundabstrich anfordern und das dann einschicken. Erklärungen gibt es im Internet auf gebenfuerleben.at.

Johann Haginger, Kronen Zeitung

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