Starke Szenen

Faschingsscherz in Salzburg führt zu Polizei-Großeinsatz

Österreich
17.02.2010 10:07
Zu einem Großeinsatz von Polizei und Berufsfeuerwehr hat am Dienstag ein Faschingsscherz in Salzburg geführt: Für einen bis ins kleinste Detail geplanten Gag begab sich Franz Müllner, "Strongest Man" aus dem Lungau, vor dem Hotel Sacher auf filmreife Parkplatzsuche. Mit Muskelkraft kippte er einen Pkw auf die Straße. Doch nicht alle fassten die Aktion als Scherz auf: Entsetzte Augenzeugen riefen die Polizei, Müllner wurde kurzerhand festgenommen.

Die Szenen, die sich am Faschingsdienstag kurz vor 11.45 Uhr vor dem Hotel Sacher an der Salzburger Schwarzstraße abspielten, dürften noch eine Fortsetzung beim Strafamt haben. Ein ausgesprochen kräftiger Mann sprang aus seinem zierlichen Fiat 500 und ärgerte sich lautstark: "Ein Wahnsinn, in dieser Stadt bekommt man nie einen Parkplatz!" Sprach es, drehte einen abgestellten Kleinwagen aufs Dach, schob ihn zur Seite, parkte selbst ein und ging seelenruhig auf einen Kaffee ins Sacher.

Geplante Aktion
Was die sprachlosen Augenzeugen der kuriosen Szenen nicht wussten: Bei dem vermeintlichen Randalierer handelte es sich um den Lungauer Franz Müllner, der in seiner "Strongest Man"-Karriere schon so manches Auto aufs Dach geworfen hat. Und die ganze Aktion war als Faschingsgag bis ins kleinste Detail geplant. "Der Wagen, den der Franz auf die Straße geschmissen hat, war natürlich auch von uns", beteuert Organisator und Ex-Weltklasse-Judoka Patrick Reiter.

Bei Kaffee und Kuchen festgenommen
Was einen Großeinsatz von Polizei und Berufsfeuerwehr allerdings nicht verhinderte. Aufgeregte Anrufer hatten Alarm geschlagen. Nach wenigen Minuten trafen vier Polizeistreifen am Ort des Geschehens ein. Die Beamten nahmen Franz Müllner fest, als dieser bei Kaffee und Kuchen saß. "Die waren sehr freundlich, brachten mich ins Wachzimmer Rathaus, wo wir alles aufklärten. Ich habe mich auch entschuldigt", beteuert Franz Müllner. "Es war der gelungenste Faschingsscherz, den Salzburg je gesehen hat," glaubt er.

Mega-Stau war die Folge
Das sahen die vielen Autofahrer und Bus-Passagiere sicher anders, die eine Dreiviertelstunde lang im Stau vor der gesperrten "Unfallstelle" in der Schwarzstraße standen. Zudem musste die Berufsfeuerwehr anrücken, weil Benzin ausgelaufen war. "Durch die Aktion wurden etliche Einsatzfahrten ausgelöst, die in der Stadt extrem gefährlich sind. Mir fehlt daher jegliches Verständnis", ärgerte sich Polizeioffizier Richard Schiefer. Wie viele Anzeigen es hagelt, wird noch überprüft.

von Gernot Huemer (Kronen Zeitung) und krone.at

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