Eskalation in Köln

Zwei schwer verletzte Schüler bei Matura-Tumulten

Ausland
15.03.2016 17:39

Seit mehreren Tagen toben in Köln gewalttätige Tumulte unter feiernden Gymnasiasten. Der traurige Höhepunkt dieser Randale ereignete sich am Montagabend: 200 Schüler aus rivalisierenden Gruppen gingen aufeinander los und bewarfen einander mit Gegenständen. Dabei wurden laut Polizei zwei 18-jährige Burschen schwer verletzt, ein gleichaltriges Mädchen kam mit leichten Verletzungen davon.

Angaben des Polizeisprechers zufolge bewarfen einander die Jugendlichen dabei anscheinend mit Eiern, Farbbeuteln und Wasserbomben. Vermutlich seien aber auch gefährlichere und härtere Geschosse im Spiel gewesen, sagte er - "anders sind die schweren Verletzungen nicht zu erklären". Die beiden Schwerverletzten lagen am Dienstag noch im Krankenhaus.

Die Polizei kündigte nach einem Krisengespräch mit Vertretern der Staatsanwaltschaft und der Stadtverwaltung an, ihre Präsenz an neuralgischen Punkten wie den Schulen ab Dienstagabend noch einmal zu erhöhen. "Wir werden uns mit noch stärkeren Kräften im Einsatzraum aufstellen", sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei habe außerdem eine spezielle Ermittlungsgruppe gebildet, um Straftaten im Umfeld der Feiern aufzuklären. Manchen Schülern - wie etwa jenen des Humboldt-Gymnasiums - gingen die Ereignisse zu weit, weshalb sie per Facebook aus dem "Abi-Krieg" ausstiegen.

15 Polizeieinsätze in der Nacht auf Montag
Nach dem neuen Vorfall vom Montagabend ermitteln die Beamten wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz. Bereits in der Nacht auf Montag hatten randalierende Oberstufenschüler in Köln 15 Polizeieinsätze ausgelöst. Dabei ging es unter anderem um Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.

Begonnen hatte die Serie von Tumulten am vergangenen Freitag, als feiernde angehende Maturanten an einer Schule in Köln-Neuehrenfeld Polizisten beleidigten, bewarfen sowie anderweitig körperlich attackierten, nachdem diese wegen Ruhestörungsbeschwerden an Ort und Stelle erschienen waren. Die Beamten mussten Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die teilweise hochaggressiven Jugendlichen einsetzen. Zehn Schüler kamen in Gewahrsam.

Eigentlicher Zweck der "Mottowochen": Geld sammeln
In Köln und anderswo veranstalten angehende Maturanten derzeit vielfach Feiern sowie die inzwischen üblichen sogenannten Mottowochen. Während mit den abendlichen Festen in der Regel Geld für gemeinsame Aktivitäten gesammelt werden soll, verkleiden sich die Jugendlichen bei den Mottowochen jeden Tag für ihren Schulbesuch. Die eigentlichen Maturafeiern und -streiche nach den Prüfungen folgen erst zu einem späteren Zeitpunkt.

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