"Große Schäden"

Türkische Kampfjets attackierten PKK-Stellungen

Ausland
14.10.2014 15:27
Vor dem Hintergrund heftiger Kämpfe um die Kurdenstadt Kobane in Syrien hat die türkische Luftwaffe PKK-Stellungen in der Türkei bombardiert. Wie die Zeitung "Hürriyet" am Dienstag berichtete, flogen Montagabend Kampfflugzeuge Angriffe gegen Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Südosten des Landes.

PKK-Kämpfer hätten zuvor mehrfach eine Polizeistation in Daglica in der Grenzregion zum Irak unter Beschuss genommen, schrieb die Zeitung. Es sei der "erste umfassende Luftschlag" gegen die PKK gewesen, seit die Organisation im März vergangenen Jahres einen Waffenstillstand erklärt hatte.

Der PKK, die eng mit den in Kobane kämpfenden kurdischen Volksschutzeinheiten in Syrien verbunden sind, seien mit den Luftschlägen "schwere Verluste" zugefügt worden. Die verbliebenen Rebellen hätten das Weite gesucht. Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Keine Stellungnahme der türkischen Armee
Auch der PKK nahestehende Medien berichteten über die Angriffe, zu denen die Armee keine Stellung nahm. Die Türkei hatte 2012 Verhandlungen mit dem inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan begonnen, um den Konflikt mit den Kurden zu beenden, der über 30 Jahre hinweg mehr als 40.000 Menschen das Leben kostete.

Öcalan droht jedoch mit dem Ende der Friedensgespräche, falls es bis Mittwoch keine Fortschritte im Streit über ein militärisches Eingreifen der Türkei in Kobane gibt. Die Regierung in Ankara lehnt einen Alleingang jedoch ab und fordert stattdessen eine international abgestimmte Strategie zur Bekämpfung der IS-Terrormiliz. Die Kurden werfen der Türkei dagegen vor, trotz eines drohenden Massakers nicht einzugreifen, weil die Kämpfer in Kobane Verbindungen zur PKK haben.

Dutzende Tote bei Kurden-Protesten
Bei Kurden-Protesten in der Türkei wurden vergangene Woche mindestens 37 Menschen getötet. In den vergangenen drei Jahren hat die Türkei etwa 1,2 Millionen Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgenommen. Unter ihnen sind 200.000 Kurden, die zuletzt vor dem Ansturm des IS aus Kobane flohen.

Kurdische Kämpfer aus Kobane vermeldeten derweil Erfolge gegen die IS-Milizen. Idris Nassan, Vizesprecher für auswärtige Angelegenheiten in Kobane, sagte, kurdische Kämpfer hätten dank der Luftschläge der internationalen Koalition einen strategisch wichtigen Hügel sieben Kilometer von der Stadt entfernt von den Dschihadisten zurückerobern können. "Es gibt heftige Gefechte, der IS stößt nicht vor und weicht nicht zurück", sagte dagegen der stellvertretende Chef des Verteidigungsrates von Kobane, Öcalan Iso.

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