"Zu viel gearbeitet"

Student aus Kamerun musste Dänemark verlassen

Ausland
10.01.2016 12:19

Weil er zur Finanzierung seines Studiums zu viel gearbeitet hatte, hat Dänemark einen Studenten aus Kamerun ausgewiesen. Der 30-jährige Marius Youbi habe das Land am Donnerstag auf Anordnung der Behörden verlassen, teilte seine Universität in Aarhus am Samstag mit. Grund war demnach, dass er in seinem Nebenjob als Putzkraft mehrfach die zulässige Wochenarbeitszeit überschritten hatte.

"Wir billigen die Entscheidung der Einwanderungsbehörde nicht", sagte der Universitätssprecher Anders Correll der Nachrichtenagentur AFP. Ein Brief von Rektor Brian Bech Nielsen vom 23. Dezember, in dem dieser um eine Rücknahme des Ausreisebescheids gebeten habe, sei nicht beantwortet worden. In dem Schreiben, das der AFP vorlag, nannte Nielsen den angehenden Ingenieur aus dem zentralafrikanischen Land "einen unserer talentiertesten Studenten".

Die dänischen Einwanderungsgesetze gehören zu den strengsten in der Europäischen Union und wurden zuletzt mehrfach verschärft. "Die Gesetze sollten natürlich beachtet werden, aber die 'Strafe' passt in diesem Fall nicht zum 'Verbrechen'", schrieb Rektor Nielsen. Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde sagte der AFP lediglich, die Entscheidung sei "im Einklang mit den geltenden Regeln" gefallen.

Youbi hätte in Dänemark nach Angaben der Universität noch seine Abschlussarbeit schreiben und ein Praktikum absolvieren müssen. Im dänischen Radio zeigte er sich kurz vor seiner Ausreise "traurig und enttäuscht". "Viereinhalb Jahre lösen sich in Luft auf", klagte der Kameruner. Allerdings hoffe er auf die Möglichkeit zur Rückkehr. "Ich fliege nun nach Hause, warte ab und hoffe auf das Beste", sagte Youbi.

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