In Dänemark:

Polizei nimmt Flüchtlingskindern Handys ab

Ausland
16.02.2016 17:55

Die Polizei in Dänemark hat 55 alleinreisenden Flüchtlingskindern in den vergangenen Monaten die Handys abgenommen. Diese Maßnahme ergreifen die Behörden, wenn die Identität der Asylwerber nicht anders geklärt werden kann. Bis sie ihr Handy zurückbekommen, müssen viele der Kinder einen Monat lang warten.

"Das ist ein Problem, das uns bewusst ist", sagte der Chef des Nationalen Ausländerzentrums der Reichspolizei, Richard la Cour, am Dienstag dem dänischen Fernsehen. "Wir werden das in Zukunft schneller machen." Die große Zahl der Asylwerber seit dem vergangenen Herbst habe die Ermittler vor Herausforderungen gestellt.

Kritik: "Handy einzige Verbindung zu Eltern"
Die dänische Mitgliedsorganisation von Save the Children, Red Barnet, nannte das Vorgehen problematisch, "weil Kinder generell verletzlicher sind als Erwachsene - und das Handy ihre einzige Verbindung zu Eltern und Hilfe sein kann".

Die rot-grüne Partei Einheitsliste kritisierte die Praxis als "verrückt". "Die Kinder sind ohnehin ganz alleine, und wenn man ihnen das Handy wegnimmt, nimmt man ihnen jede Möglichkeit, Kontakt mit der Familie zu halten, die vielleicht Tausende Kilometer weit weg ist", sagte die justizpolitische Sprecherin Pernille Skipper.

Strenge Regeln für Asylwerber in Dänemark
Der Ton gegenüber Flüchtlingen ist in Dänemark generell sehr rau. Schon im Dezember wurden von der Regierung wieder Grenzkontrollen eingeführt und strengere Regeln für Asylsuchende festgelegt. So müssen Asylwerber die Kosten für ihre Unterbringung selbst tragen, der Polizei ist es zudem erlaubt, Wertgegenstände in Beschlag zu nehmen. Zudem müssen Asylwerber Benimmregeln lernen.

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