"Krieg im Krieg"?
Machtkampf der Oligarchen in der Ukraine
Machtkampf im Oligarchen-Stil: Igor Kolomoiski galt bisher als einer der wichtigsten Finanziers der ukrainischen Regierungstruppen im Kampf gegen die prorussischen Separatisten.
Er hatte verhindert, dass sich die ostukrainische Region Dnipropetrowsk den prorussischen Separatisten anschließt. Deshalb war er von Kiew und dem Westen verhätschelt und mit dem Amt des Gouverneurs der Region Dnipropetrowsk belohnt worden. Mit der Zeit baute er sich dort ein eigenes "Königreich", auch mit einer Privatarmee.
Als das neue Parlament in Kiew ein Gesetz beschloss, wonach der Einfluss von Oligarchen in staatlichen Betrieben beschnitten werden soll, ließ Kolomoiski seine Miliz aufmarschieren, um die Betriebe zu "schützen". Das betrifft "seine" Erdgashandelskonzerne wie Ukrnafta und UkrTransNafta, die österreichischen Schmiergeldspezialisten gut bekannt sind.
"Oligarchen-Krieg" um Staatsbetriebe
Russland ermittelt gegen den Oligarchen unter anderem wegen organisierter Verbrechen, Mordes und des Einsatzes unerlaubter Waffen im Kriegsgebiet Donbass. Aus russischer Sicht gilt Kolomoiski als Gefahr für den Friedensprozess in der Ostukraine.
Präsident Poroschenko will Freiwilligenbataillone in seinem krisengeschüttelten Land stärker unter Kontrolle bringen und keine Privatarmeen zulassen. "Es wird bei uns keinen Gouverneur mit eigenen Streitkräften geben", sagte Poroschenko am Montag in Kiew. Bataillone aus Freiwilligen, von denen einige an Kämpfen gegen prorussische Separatisten im Donbass beteiligt sind, sollen einem klaren Kommando unterstellt werden.
Die insgesamt etwa 80 Freiwilligenbataillone wurden vor einem Jahr für den Kampf gegen die ostukrainischen Separatisten gegründet und unterstehen formal dem Innen- und dem Verteidigungsministerium. Ein Großteil des Solds wird jedoch von Oligarchen bezahlt.
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