Brisantes Referendum

“Historisch”: Iren stimmten über Homo-Ehe ab

Ausland
22.05.2015 23:02
In Irland fand am Freitag ein - von allen Medien des Landes als "historisch" bezeichnetes - Verfassungsreferendum über die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Eheschließungen statt. Letzten Umfragen zufolge dürfte es eine Mehrheit für die Homo-Ehe gegeben haben. In diesem Fall wäre das streng katholische Land die erste Nation, die eine solche per Volksentscheid einführt.

Homosexualität stand in Irland noch bis 1993 unter Strafe, 2011 erlaubte das Land jedoch bereits eingetragene Partnerschaften von Schwulen und Lesben. Für die Einführung der Ehe von Homosexuellen ist eine Verfassungsänderung notwendig. Rund 3,2 Millionen Iren waren zum Urnengang aufgerufen. Die Wahllokale waren bis 23 Uhr MESZ geöffnet, das Ergebnis des Volksentscheids wird am Samstagnachmittag bekannt gegeben.

"Referendum bestimmt künftiges Bild des Landes"
Alle großen politischen Parteien unterstützen das Vorhaben. Premier Enda Kenny sagte, das Referendum bestimme "das künftige Bild des Landes" und berühre Fragen von "Toleranz", "Respekt", "Verständnis" und "Sensibilität". Irische Medien berichteten über zahlreiche Wähler, die per Auto aus dem benachbarten Großbritannien und sogar per Flugzeug aus dem Ausland in ihre Heimat zurückkamen, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Missbrauchsskandale schmälerten Einfluss der Kirche
Die katholische Kirche hingegen läuft Sturm gegen die Homo-Ehe. Doch mehrere Skandale um Kindesmissbrauch haben den Einfluss der einst in Irland übermächtigen Institution laut Experten schwinden lassen. Im Falle der Einführung der Homo-Ehe bleibt es den Kirchen aber weiterhin freigestellt, ob sie gleichgeschlechtliche Paare trauen wollen. Schwulen und Lesben bliebe als Alternative eine standesamtliche Zeremonie.

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