"Krone": Herr Ehrenpaar, wieder einmal werden hierzulande naturschutzrechtliche Grundlagen der E-Wirtschaft untergeordnet. Für viele ein Skandal, ebenso für Sie - warum?
Markus Ehrenpaar: Weil zwei der drei Steilstufen des Baches bereits verbaut sind. Nun soll es auch noch dem schönsten Abschnitt, der unter anderem für seine eindrucksvollen Wasserfälle berühmt ist, an den Kragen gehen. Traurig, dass wir es in der Steiermark nicht einmal schaffen, eine nur 1,5 Kilometer lange Fließstrecke in Ruhe zu lassen. Ein Ausleitungskraftwerk würde den Wildbach zu einem Rinnsal degradieren - das kann's nicht sein!
"Krone": Landesrat Manfred Wegscheider argumentiert, dass der untere Bachabschnitt nicht als hochwertig einzustufen sei, weshalb man dort jetzt auch bauen darf. Für Sie nachvollziehbar?
Ehrenpaar: Nein. Die wilde Schönheit und der landschaftliche Reiz sind da wie dort gleich. Es ist offensichtlich, dass hier ein fauler Kompromiss gemacht wurde. Noch bis vor Kurzem wollte man den gesamten Abschnitt als Naturdenkmal deklarieren, jetzt plötzlich kürzt man auf 800 Meter zusammen.
"Krone": Was können Sie noch tun?
Ehrenpaar: Auf den Widerstand der Bevölkerung und der Touristiker hoffen. Immerhin geht es auch um die Zerstörung einer Marke. Denn der "Wilde Wasser"-Themenweg, der jährlich Zigtausende Besucher an den Untertalbach lockt, würde sich ja mit dem Bau ad absurdum führen.
von Barbara Winkler, "Steirerkrone"
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