Zum Schwärmen

Istrien à la carte: Genuss und Kultur in Kroatien

Reisen & Urlaub
07.09.2012 11:47
Sonne und Strand, aber auch Kultur und Genuss in einem der Länder genießen, wo die Österreicher am liebsten Urlaub machen. Und auch für mich zählt Kroatien zu den fixen Bestandteilen meiner Urlaubsplanung. Fast jedes Jahr gehen sich wenigstens ein paar Tage aus, schließlich ist es auch für uns Ostösterreicher gut mit dem Auto erreichbar – sozusagen der kürzeste Weg zum Meer, das vielleicht Anziehungspunkt Nummer eins ist.

Die Sehnsucht nach Strand und Sonne plagt mich naturgemäß besonders dann, wenn bei uns Schlechtwetter herrscht, während der Sommer im Süden einfach länger währt. Allerdings wäre es schade, Istrien nur auf einen Badeurlaub zu reduzieren. Das Land hat einfach mehr zu bieten. Kultur und Genuss. Eine Vielfalt, die zum Schwärmen anregt.

Apropos: Ins Schwärmen gerät jeder, der bereits hier war. Die Rede ist vom "Monte Mulini" in Rovinj. In der Katalogbeschreibung steht "exklusive Destination vor der Traumkulisse der Adriaküste". Das ist nicht zu viel versprochen, im Gegenteil, es ist schlicht und einfach für mich das schönste Hotel Kroatiens. Die Ausrichtung zum Meer dominiert, überall ist es lichtdurchflutet und hell, das Design ansprechend.

Die Lage am "Zlatni rt", zu Deutsch am Goldenen Kap, in Gehdistanz zur Altstadt, zählt zu den absoluten Alleinstellungsmerkmalen. Gleich daneben liegt das Hotel "Lone", das an ein Schiff erinnert und zu den innovativsten Neueröffnungen in letzter Zeit zählt. Zu Recht ist man stolz auf das Designhotel, das ausschließlich führende Vertreter der noch jungen Architektur- und Design-Szene Kroatiens entwickelt haben.

"Hinterland erinnert an Toskana"
Geführt werden beide zur Maistra-Hotelgruppe zählenden Häuser von Peter Lösch. Der sympathische Österreicher, der zuvor im "Le Meridien" in Split als Direktor wirkte, verfällt direkt in Begeisterung, wenn es um Istrien geht, kann sich sogar vorstellen, hier für immer sesshaft zu werden. "Das Hinterland erinnert an die Toskana." Die Landschaft ist leicht hügelig, gesäumt von Weinbergen und eben auch Zypressen. Steinhäuser in traumhafter Lage runden die Idylle ab. Es gibt hochwertiges Olivenöl, die begehrten Trüffel, luftgetrockneten Schinken und viele andere Köstlichkeiten, die Feinschmecker in regelrechte Verzückung bringen.

Vom Goldenen Kap ist es ein gemütlicher Spaziergang in das Zentrum von Rovinj, das, wie die meisten Städte an der Küste, von einem schlanken Kirchturm dominiert wird und das venezianische Erbe nicht verleugnen kann. Enge, malerische Gassen führen hinauf zur Spitze des Stadthügels. Am Weg liegt die schicke "Valentino-Bar", die für den traumhaften Meerblick bekannt ist, aber unser Ziel für den heutigen Abend ist das "Monte", die erste Adresse im Land für Liebhaber der guten Küche. Daniel Dekic ist ein wahrer Meister seines Fachs, kocht, nein, zaubert kreative Mundgenüsse in schöpferischer Hochform auf den Teller, die einem lange in guter Erinnerung bleiben und das Wasser beim bloßen Gedanken im Mund zusammenlaufen lassen. Seine Frau Tjitske, eine geborene Holländerin, ist eine perfekte Gastgeberin im romantischen Ambiente.

Guido Schwengersbauer lebt seit über 30 Jahren in Istrien. Der gebürtige Salzburger kennt Gott und die Welt, ist vielsprachig und hat sich ganz in der Nähe des kleinen Ortes Buje seinen Traum vom eigenen Landhotel erfüllt. Seine "Casa romantica La Parenzana" entstand aus vier alten Steinhäusern im Landesinneren und ist ein richtiger Geheimtipp, wie auch er interessante Adressen in Istrien an seine Gäste weitergibt. Weingüter, Olivenöl-Produzenten, wo man einen besonders schönen Strandabschnitt findet und Ähnliches, alle Fragen werden gerne beantwortet.

Hinterm Haus reifen die Paradeiser in der südlichen Sonne, es werden duftende Kräuter und allerlei Gemüse geerntet und frisch in der Küche verarbeitet. Bei unserem Besuch wird gerade Strudelteig ausgezogen und mit Kirschen gefüllt, wenig später warm serviert. Ravioli mit Ricotta-Ziegenkäse-Füllung, natürlich selbst gemacht, stehen genauso auf der Speisekarte wie hauchdünnes Carpaccio, das großzügig mit Trüffeln gekrönt ist.

Nicht nur Kulinarik, auch eine Menge Kultur
Was wäre Istrien ohne die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, für die es sich absolut auszahlt, den Müßiggang am Meer oder Pool zu unterbrechen? Pula, zum Beispiel, mit den eindrucksvollen Zeugen römischer Geschichte. Das Amphitheater gehörte zu den größten des römischen Reiches, aber auch Triumphbogen und Tempel sind in einem guten Zustand, ebenso wie so mache wunderschöne Fassade eines alten k.u.k.-Hauses, die das Stadtbild prägen.

Von Faana aus lohnt sich ein Ausflug auf die Brioni-Inseln, heute Nationalpark, zu Titos Zeiten für die Allgemeinheit gesperrt. Dort, wo er die Sommerfrische genoss, empfing er einst Staatsgäste, jetzt kann jeder mit der Fähre übersetzen. Dass auch Angelina Jolie den Inseln einen Besuch abstattete, erwähnen die einheimischen Bootsführer voller Stolz.

Unbedingt lohnenswert ist auch ein Abstecher nach Bale, einem kleinen Ort mit großer Geschichte. Das mittelalterliche Dorf übt große Anziehungskraft auf Touristen aus. Wehrmauern, Türme, Stadttore und das Palazzo Bembo sind gut erhalten, und der venezianische Einfluss ist auch hier nicht zu übersehen.

Porec, Motovun, Limski Kanal – die Liste der Sehenswürdigkeiten ist lange und man sollte ausreichend Zeit einplanen oder wiederkommen, wie ich es inzwischen jährlich mache und immer wieder etwas für mich Neues entdecke.

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