Ermittler decken auf

So brutal war die Schlepperbande aus dem Kloster

Österreich
01.08.2013 17:00
Wer als Bedrohung galt, wurde seinem Schicksal überlassen und einfach aus Fahrzeugen oder Zügen geworfen. Bedrohungen - das waren Schwangere, Alte, Kranke. Die Schlepperbande aus dem Wiener Servitenkloster ging mit menschenverachtender Brutalität vor.

Vor den Kameras jammerten sie ihre auswendig gelernten Parolen herunter, abseits zogen sie einen Schlepperring auf, der Millionen einbrachte. Zwei Staatsanwaltschaften, das BKA und die Polizei deckten jetzt auf, wie drei Pakistanis aus dem Kloster mit ihren Komplizen draußen die ganze Flüchtlingsbewegung zunichtemachten - jetzt aber festgenommen werden konnten.

Und so brutal waren sie wirklich:

Schwangere und Kranke wurden, wenn sie Schwächen zeigten, auf offener Strecke aus dem Zug oder Auto geworfen. Im Kloster selbst wohnten die Eintreiber. Die erste Schlepperrate musste innerhalb der EU bezahlt werden, die zweite oder dritte schließlich in Österreich. Wer kein Geld mehr hatte, bekam schlechte Quartiere.

In einer Art All-Inclusive-Paket wie bei einer Pauschalreise erhielten die Illegalen auch eine vorgefertigte Identität mit mehreren Lügengeschichten. Sinn und Zweck: Mit diesen Storys werden alle Punkte erfüllt, um Asyl in Österreich zu erhalten. Bloß, die "Märchen" waren schlecht recherchiert - es gab trotzdem immer Abschiebungsgründe.

12.000 Rückführungen von Pakistanis
Übrigens: 2012 gab es EU-weit 12.000 Rückführungen von Pakistanis - die meisten, nämlich 5.315, in Großbritannien. In Österreich wurden im Vergleich dazu 80 Rückführungen von Pakistanis vollzogen.

Indes spricht Vizekanzler Michael Spindelegger angesichts heftiger Kritik klare Worte in Richtung SPÖ und Grüne: "Der Rechtsstaat gilt auch für Eva Glawischnig und Barbara Prammer. Wir fordern von allen ein Bekenntnis zum Rechtsstaat."

Kommentar: Humanitätsfreier Menschenhandel
Die Wogen gehen dieser Tage in der Flüchtlingsfrage hoch. Rechtsstaat und Gesetze - für manche egal. Dass die Innenministerin "kein Herz aus Stein hat" und Wiens Polizeipräsident "jede Abschiebung unter die Haut geht", wird bestenfalls als Zynismus abgetan. Doch auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen: Österreich ist ein Flüchtlingsland aus Tradition!

Seit 1945 haben laut offiziellen UNO-Zahlen mehr als 700.000 Menschen bei uns eine neue Heimat gefunden. Im humanitätsfreien Raum befinden sich nicht Politik oder Polizei, sondern vielmehr jene Schlepper (siehe Bericht oben), die Schwangere und Kranke ihrem Schicksal überlassen.

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