"In der Adventzeit wollen wir nichts machen, weil uns die Islamische Glaubensgemeinschaft darum gebeten hat. Das Thema ist so sensibel und nach dem, was in Paris passiert, wollen wir nicht provozieren. Die Nerven sind angespannt und wir wollen die Leute einladen und nicht provozieren", sagte Mustafa Brahja gegenüber ORF Wien. Er organisiert die umstrittenen Koran-Verteilungen.
Ab Februar könnte die Aktion aber wieder aufgenommen werden, entsprechende Anträge würden vorbereitet. "Wir pausieren zwei, drei Monate und dann beantrage ich vielleicht wieder etwas. Nicht nur auf der Mariahilfer Straße, sondern auch an anderen Plätzen", so Brahja.
Grüner Bezirkschef wollte Verteilungen verbieten
Für heuer gab es demnach noch Genehmigungen des Wiener Magistrats für vier Termine. Verteilt wurde der Koran an Info-Ständen, auf denen groß "Lies!" stand, etwa auf der Mariahilfer Straße - was der Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Thomas Blimlinger von den Grünen, teilweise verbieten wollte. Grund: Dadurch könnten Flüchtlinge für den IS rekrutiert werden, etwa jene, die im früheren "Kurier"-Gebäude untergebracht sind.
Auch in Wien-Landstraße beim Bahnhof Wien-Mitte wurden die Bücher verteilt, was die dortige FPÖ empörte. Bezirksparteiobmann Dietrich Kops hatte in einer Aussendung erklärt, dass Salafisten ihren Stand in der Nähe eines Erstaufnahmezentrums für Flüchtlinge aufgebaut und "ganz gezielt bei den meist muslimischen Flüchtlingen um Unterstützung ihrer islamistischen Ziele geworben" hätten.
Organisator wehrt sich: "Wir sind keine radikalen Muslime"
Organisator Brahja wehrt sich nun gegenüber dem ORF gegen diese Vorwürfe: "Wir sind keine radikalen Muslime, wir wollen nur den Koran verteilen." Laut seinen Angaben wurden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 20.000 Exemplare in Wien verteilt.
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