Wollte nach Ö zurück

IS-“Heimkehrer” auf Flüchtlingsboot gefasst

Österreich
06.10.2014 16:47
Getarnt als Flüchtlinge wollen sich Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) künftig nach Europa einschleusen - so die jüngsten Warnungen der Geheimdienste (siehe Infobox). Ein Terror-Plan, der aber schon seit Wochen umgesetzt wird. So ist bereits Mitte September in Griechenland ein in Österreich lebender Tschetschene auf einem Flüchtlingsboot verhaftet worden, wie nun bekannt wurde. Der Mann soll monatelang für den IS in Syrien gekämpft haben.

Vor Monaten soll der in Österreich lebende Tschetschene für den IS in den Heiligen Krieg nach Syrien gezogen sein, seit mehreren Wochen bereits stand er auf der Liste der Auslandsgeheimdienste ganz oben. Bis der Tschetschene Mitte September, wie die "Krone" jetzt erfuhr, in Griechenland ins Netz ging. Er hatte sich auf ein Flüchtlingsboot mit Dutzenden Syrern geschmuggelt und wollte, getarnt als Hilfsbedürftiger, "legal" auf europäischen Boden zurück.

Begleiter des Mannes wurde von Interpol gesucht
Laut Geheimdienstkreisen hätte die Reise über den Landweg zurück nach Österreich gehen sollen. Begleitet wurde der Tschetschene von einem Landsmann, der von Interpol gesucht wurde. Vor seiner "IS-Karriere" soll dieser bei zahlreichen Bombenanschlägen in Russland seine Finger im Spiel gehabt haben.

Was für Absichten bzw. Aufträge die Dschihadisten hatten, ist noch unklar - die Verhöre durch den Geheimdienst laufen. Fest steht aber: Sie gehören einer Gruppe von neun Rückkehrern an, denen alles zugetraut wird - und vor denen seit Wochen gewarnt wurde.

Sechs mutmaßliche Dschihadisten bleiben in U-Haft
Indes verlängerte das Wiener Straflandesgericht am Montag die U-Haft über sechs mutmaßliche Dschihadisten bis zum 6. Dezember. "Die bisherigen Haftgründe bleiben weiter aufrecht", erklärte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Nächster regulärer Haftprüfungstermin wäre damit der 9. Dezember.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen insgesamt zehn Verdächtige wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung (§ 278b Absatz 2 StGB). Die neun Männer und eine Frau waren im August festgenommen worden, als sie Österreich verlassen wollten, um sich - so die Verdachtslage - über die Türkei nach Syrien zu begeben. Dort wollten sie sich angeblich dem IS anschließen und an Kampfhandlungen teilnehmen.

Wiener OLG wies Haftbeschwerden von zwei Männern ab
Bis auf einen Jugendlichen befinden sich seither sämtliche Verdächtige in Haft. Zuletzt hat das Wiener Oberlandesgericht die Haftbeschwerden eines 18-Jährigen und eines 27-Jährigen abgewiesen, ein weiterer mutmaßlicher Dschihadist wurde zur Verbüßung einer offenen Freiheitsstrafe mittlerweile in Strafhaft überstellt.

Bei den sechs Personen, bei denen das Straflandesgericht am Montag die Haftfrage zu beurteilen hatte, wurde weiter Tatbegehungs-, Flucht- und Verdunkelungsgefahr angenommen.

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