Leiche zerstückelt

Verdächtiger legt nach Mord an Ex Teilgeständnis ab

Österreich
04.07.2010 21:54
Jener 22-Jährige, der in der Nacht auf Freitag seine um ein Jahr jüngere Ex-Freundin in Wien-Hietzing mit einem Messer erstochen und anschließend zerstückelt haben soll (krone.at berichtete), hat am Sonntag laut Polizei ein Teilgeständnis abgelegt und die ihm angelastete Tat als "bedauerlichen Unfall" bezeichnet. Er wurde am Sonntagnachmittag in die Justizanstalt Josefstadt überstellt.

Am Sonntag entschloss sich der Verdächtige nach äußerst schwierigen Vernehmungen doch noch zu einer Aussage: Polizeiangaben zufolge soll er zugegeben haben, den Tod der 21-Jährigen verursacht zu haben, stellte dies aber als "bedauerlichen Unfall" dar und bestritt die Tötungsabsicht. Details zu den Verletzungen des Opfers und dem Zerteilen der Frau seien ihm "aufgrund eines angeblichen Schockzustandes nicht mehr erinnerlich".

Möglicher Drogeneinfluss zum Zeitpunkt der Tat
Der tatverdächtige 22-jährige Salzburger, der einmal für den FPÖ-nahen "Ring Freiheitlicher Studenten" als Studentenverteter kandidiert hatte und sich dabei als "Jusstudent, der keine linken Dinger dreht und immer auf dem rechten Weg bleibt" beschrieb, befand sich laut "Krone"-Informationen in einem Drogenersatzprogramm. Ob er zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss stand, ist aber nicht bekannt. Der junge Mann wirke aber "immer wieder sehr verstört", so Hejl. "Ob das auf Medikamente zurückzuführen ist, kann ich aber nicht sagen."

Die Obduktion der Leiche war am Sonntag noch nicht zur Gänze abgeschlossen - fest stand jedoch, dass der Körper zahlreiche Einstiche und Verletzungen aufwies. Nähere Einzelheiten wurden aus Pietätsgründen nicht bekannt gegeben. Während weitere Spurensicherungsarbeiten und Zeugenvernehmungen im Gange waren, wurde der Beschuldigte am Nachmittag in die Justizanstalt Josefstadt überstellt.

Freund: "Ich will die Story verkaufen"
Der Freund des Tatverdächtigen, dem dieser die Tat "gebeichtet" hatte, versuchte indes, die Mordgeschichte in Bares zu verwandeln. "Ich bin gleichsam der Kronzeuge dieser bestialischen Tat. Martin (Name geändert) hat mich zu ihm gebeten und mir alles erzählt. Ein bestialisches Verbrechen! Aber kommen wir auf den Punkt. Ich rufe nicht aus Nächstenliebe an. Ich will die Story verkaufen, schließlich musste ich wegen der Geschichte meinen Urlaub verschieben. Haben Sie Interesse?", meldete sich der 37-jährige Studentenkollege des mutmaßlichen Täters am Samstag bei der "Krone".

"Ich bin kein Geier. Aber kommen Sie mir nicht mit 500 Euro daher. Es muss eine vierstellige Summe sein", so der Mann, "die Polizei hat mich bis vier Uhr früh einvernommen, acht Protokoll-Seiten. Den Martin kenne ich vom Supermarkt. Er arbeitete dort an der Kassa. Da wir Jus-Kollegen sind, kamen wir ins Gespräch und wurden Freunde. Da steckt mehr dahinter als ein Beziehungsmord", meinte der 37-Jährige. Die "Krone" verzichtete auf die Details des "Mörder-Freundes" und wünscht ihm einen schönen Urlaub...

Trotz Trennung in die Wohnung des Ex zurückgekehrt
Bei der Rekonstruktion der Tat hat sich mittlerweile folgender Hergang herauskristallisiert: Die 21-jährige Wienerin und der Salzburger dürften sich vor einer Woche getrennt haben. Trotzdem fuhr die junge Frau am Donnerstagabend noch einmal zu ihm in die Wohnung in Wien-Hietzung. Da es zwischen den beiden schon früher mehrmals zu lautstarken "Debatten" gekommen war, hielten Nachbarn die Schreie des Mädchens wohl für einen neuerlichen Streit.

Erst nachdem ein besorgter Onkel der 21-Jährigen am Freitag Alarm geschlagen hatte, griffen Polizisten in der blutverschmierten Wohnung den jungen Mann (ein Ermittler: "Er wirkte wie ein verwirrtes Milchbubi") und dessen 37-jährigen Freund auf. Beharrlich bestritt der Student anfänglich, etwas über den Verbleib des Mädchens zu wissen.

Leichenteile in "Misträumen in Tatortnähe" entdeckt
Erst als sein 37-jähriger Freund den Kriminalisten erzählte, der Student habe ihm den Mord und die Zerstückelung gebeichtet, begannen Fahnder mit dem makabren Mord-Puzzle. Nach und nach entdeckten sie am Freitag in Müllcontainern sterbliche Überreste der Zerstückelten. In einem Kübel in den Misträumen des Wohnhauses wurde der Torso der Leiche gefunden, in weiteren "Misträumen in Tatortnähe" dann am Samstag weitere Leichenteile der Frau.

von Christoph Matzl (Kronen Zeitung) und krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele