Missbrauchsfälle

Umfrage in Italien: Vertrauen in den Papst auf Rekordtief

Ausland
17.05.2010 13:12
Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ziehen die Popularität des Papstes in Mitleidenschaft. Laut einer von der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Montag veröffentlichten Meinungsumfrage ist das Vertrauen der Italiener in den Papst auf ein Rekordtief gesunken. Hatten 2008 noch 55,5 Prozent der Italiener ihr Vertrauen in Benedikt XVI. ausgedrückt, so sank dieser Prozentsatz im April 2010 auf ein Rekordtief von 46,6 Prozent.

Der nunmehrige Wert liegt weit vom Rekordhoch von 2003 entfernt, als während des Pontifikats von Johannes Paul II. noch 77,2 Prozent der Italiener ihr Vertrauen in den Papst bekundet hatten.

Auch das Vertrauen in die Kirche selbst ist stark gesunken. Im Jahr 2008 hatten 56,9 Prozent der Italiener behauptet, sie würden der Kirche vertrauen. Dieser Prozentsatz sank im April auf 47,2 Prozent, was ein Rekordtief der vergangenen zehn Jahre darstellt.

Missbrauchsfälle vertuscht
61,9 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Kirche versucht habe, die von Geistlichen verübten Missbrauchsfälle zu vertuschen oder herunterzuspielen. 18,1 Prozent der Befragten meinen dagegen, die Kirche sei Opfer einer ungerechtfertigten Attacke wegen längst bekannten Fällen. 13,2 Prozent sind der Ansicht, dass die Kirche auch vor dem Skandal auf korrekte Weise mit dem Thema umgegangen sei.

42,5 Prozent der Befragten sind voll überzeugt, dass die Zölibatspflicht für Priester abgeschafft werden sollte, 23,4 Prozent sind damit "ziemlich einverstanden". 22,2 Prozent der Befragten wollen die Ehelosigkeit der Priester abschaffen.

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