Top-Ökonomen:

Aufschwung in Europa nur ohne Euro möglich

Ausland
22.08.2014 12:52
"Ich kann mir mit dem Euro keinen wirklichen Aufschwung in der Euro-Zone vorstellen, der auch den Namen Aufschwung verdient": Das sind die wenig optimistischen Aussichten eines Experten, der es wissen muss. James Mirrlees, Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 1996 und Professor für politische Ökonomie in Cambridge, äußerte beim Treffen der Nobelpreisträger im deutschen Lindau große Zweifel daran, dass der Euro in seiner jetzigen Form langfristig überleben wird.

Der Bruch der Währungsunion sei die einzige Chance, um das wirtschaftlich lahmende Europa wieder in Schwung zu bringen, zitiert "Die Welt" Mirrlees. Die Kosten für den Zusammenhalt des Euro würden die Kosten für ein Auseinanderbrechen "bei Weitem überschreiten".

Außerdem, so Mirrlees, sei die hohe Arbeitslosigkeit in Ländern wie Spanien oder Italien eine direkte Folge der Währungsunion. "Mit dem Euro wird es kein Gleichgewicht an den Arbeitsmärkten Europas geben."

"Ausstieg aus Euro ist kostspielig, ein Dabeibleiben aber auch"
Der Nobelpreisträger von 2011, Christopher Sims, würde den Euro-Ländern Griechenland, Portugal und Spanien "raten, Notfallpläne für den Ausstieg aus der Währungsunion auszuarbeiten". Die Politik in Europa habe es bislang nicht geschafft, die Konstruktionsfehler des Euro in den Griff zu bekommen, so Sims. "Ein Ausstieg aus dem Euro ist kostspielig, ein Dabeibleiben aber auch."

Joseph Stiglitz, US-amerikanischer Preisträger aus dem Jahr 2001, macht die Währungsunion für "ein System der Instabilität" verantwortlich. Die schwachen Staaten seien immer schwächer und die starken immer stärker geworden, "das ist fatal". Im Gegensatz zu seinen Kollegen Mirrlees und Sims hält Stiglitz einen Euro-Zerfall aber für zu teuer.

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