Alles in der Cloud

Mit diesen Diensten sicherst du Daten ganz einfach online

Web
11.11.2012 10:00
Online-Speicherdienste erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie ersetzten USB-Sticks, machen das Freigeben und Teilen großer Dateien kinderleicht, haben oft Fotoalbum-Funktionalitäten und manche streamen sogar Musik. Kurzum: "Dropbox" und Konsorten sind eine wirklich praktische Sache. Dabei sind die meisten derartigen Angebote sogar bis zu einem gewissen Grad kostenlos. Welche Cloud-Speicher derzeit verfügbar sind und welche Vor- und Nachteile sie haben, klärt dieser krone.at-Überblick.

Moderne Cloud-Dienste wie "Dropbox" sind nicht einfach nur Websites, auf die man seine Daten zuhause hoch- und andernorts wieder herunterlädt. Vielmehr machen sie das Speichern und Synchronisieren der Daten einfach, indem Anwendungen für verschiedene Desktop- und Mobilbetriebssysteme bereitgestellt werden, die auch ohne Nutzung eines Browsers Zugriff auf die Daten erlauben und den Online-Speicher oftmals sogar in den Dateimanager des Betriebssystems integrieren.

So ist es heute mit den meisten Online-Speicherdiensten möglich, den Speicherplatz ins MacOS, Windows oder Linux des eigenen Computers zu integrieren, über Apps für Android, iOS oder Windows Phone darauf zuzugreifen oder – wenn nicht anders möglich – die Dateien einfach per Browser herunterzuladen. Manche Smartphone-Apps erlauben auch den automatischen Upload von Fotos, die mit der Smartphone-Kamera geknipst wurden.

Toll für Einsteiger: Dropbox und SugarSync
Der Online-Speicherpionier schlechthin ist "Dropbox". Wer sich bei diesem Dienst registriert, erhält zwei Gigabyte Online-Speicherplatz kostenlos und kann diese mittels Client-Software auch direkt in seinen Windows-, MacOS- oder Linux-Rechner integrieren. Dort scheint der "Dropbox"-Ordner dann im Dateimanager auf. Mobilanwendungen für Android, iOS und Blackberry gibt es direkt vom Hersteller, Nutzer von Windows Phone oder Samsungs Bada können "Dropbox" über teils kostenpflichtige Drittanbieter-Apps nutzen.

Ein weiterer beliebter Online-Speicherdienst ist "SugarSync". Hier erhalten die User sogar fünf Gigabyte Speicherplatz gratis, zudem verfügt der Client über mehr Einstellungsmöglichkeiten als jener von Dropbox. Mit ihm lassen sich beispielsweise auch Ordner mit anderen Computern synchronisieren, die nicht im "SugarSync"-Ordner mit dem Namen "Magischer Aktenkoffer" gespeichert sind. Mobilanwendungen fehlen auch bei diesem Online-Speicherdienst nicht: "SugarSync" gibt es für iOS, Android, Blackberry, Windows Mobile und sogar für Symbian-Geräte. Eine App für aktuelle Handys mit Windows Phone soll noch 2012 fertiggestellt werden.

Die Großen: Amazon, Microsoft, Google und Apple
Amazon schickt mit dem "Amazon Cloud Drive" einen eigenen Online-Speicher ins Rennen, der den Nutzern – ebenso wie "SugarSync" – fünf Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung stellt und mit dem Amazon-Account verknüpft ist. Den Desktop-Client gibt es bei Amazon nur für Windows oder MacOS, Linux-User schauen in die Röhre. Und auch bei den Smartphone-Apps zeigt sich Amazons Cloud-Speicher wenig vielseitig. Mobilanwendungen gibt es derzeit nur für iOS und Android, eine Variante für Windows Phone soll in Arbeit sein.

Die Besonderheit bei Amazons Online-Speicher: Dort abgelegte Musik lässt sich über eine App namens "Amazon MP3" auf Android- und iOS-Geräte streamen und kürzlich wurde auch eine Cloud-Drive-Foto-App für Android präsentiert. Unpraktisch: Nur Musik und Fotos sind vom Smartphone aus zugänglich und es bedarf zweier Apps, obwohl man auch problemlos beide Funktionen in einer vereinen könnte.

SkyDrive: Grundsolides Angebot ohne Linux-Support
Microsoft liefert mit "SkyDrive" einen Speicherdienst, der den Benutzern satte sieben Gigabyte Online-Speicher zur Verfügung stellt, sich über Clients für Windows und MacOS nutzen lässt und in Windows 8 sogar schon integriert ist. Auch unterwegs kann mittels Apps für iOS, Android und Windows Phone auf Microsofts Online-Speicher zugegriffen werden.

Freilich lässt sich der Dienst auch einfach über den Browser nutzen, wenn das eigene Mobilgerät nicht mit einem dieser drei Betriebssysteme läuft. Vorteile des Microsoft-Dienstes: Viel Gratis-Speicherplatz und eine gute Unterstützung verschiedener Mobilgeräte. Nachteil für Linux-User: Es gibt keine Client-Software für ihr Betriebssystem.

Produktiv: Das Google Drive
Seit einiger Zeit bietet auch Google eine Lösung an, mit der sich Daten in der Cloud speichern lassen. Das "Google Drive" bietet fünf Gigabyte Speicherplatz kostenlos und ist der Nachfolger der Online-Bürosuite "Google Docs". Das Google-Angebot eignet sich besonders gut für Dokumente. Zuhause erstellte Word-Dokumente lassen sich damit beispielsweise im Browser öffnen und betrachten.

Desktop-Clients gibt es für Windows und MacOS. Mobil lässt sich Google Drive per App auf Android- und iOS-Geräten nutzen. Praktisch: Googles Cloud-Dienst kann mit zahlreichen Online-Apps, beispielsweise der Präsentations-Software "SlideRocket", verknüpft werden.

Nützlich für Apple-Jünger: die iCloud
Apple bietet seinen Kunden mit der "iCloud" ebenfalls eine eigene Online-Speicherlösung an. Fünf Gigabyte sind kostenlos inklusive, in der Cloud gespeicherte Musik, Apps oder Fotos werden dabei nicht in den Speicherverbrauch eingerechnet. Die "iCloud" ist auf Apple-Geräten vorinstalliert. Neben den Clients für iOS und MacOS gibt es auch eine Windows-Software.

Für Benutzer von Linux-Computern und Android-Geräten gibt es keine Clients. Im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Cloud-Speichern bietet der Apple-Dienst noch einige Zusatzfunktionen wie etwa die Synchronisierung von Safari-Lesezeichen, die allerdings nur für Apple-User interessant sind.

Die Exoten: Verschlüsselung, Streaming und viel Speicher
Neben den großen Cloud-Anbietern kämpfen auch einige kleinere Unternehmen um die Gunst der Kunden. Zum Beispiel Canonical, die Firma hinter der Linux-Distribution "Ubuntu". Sie bietet mit "Ubuntu One" einen Dienst mit fünf Gigabyte Gratis-Speicher an, der über Desktop-Clients für Windows, MacOS und Linux sowie Mobil-Clients für iOS und Android verfügt. Ein kostenpflichtiges Upgrade schaltet zudem Musik-Streamingfunktionen in den Mobil-Apps frei.

Fünf Gigabyte Online-Speicher erhalten auch Nutzer des Schweizer Cloud-Dienstes "Wuala". Dieser steht als Desktop-Client für Windows, Mac und Linux zur Verfügung und lässt sich auch über Mobilanwendungen für Android und iOS aufrufen. Der Hersteller wirbt unter anderem mit in die Software integrierten Verschlüsselungsalgorithmen.

Verschlüsselung ist auch beim Cloud-Dienst "Spideroak" ein zentrales Feature. Dieser bietet zwar nur zwei Gigabyte Speicherplatz und lässt sich nicht in den Dateimanager des Betriebssystems integrieren, verfügt dafür aber über serverseitige Verschlüsselungsmaßnahmen. "Spideroak"-Apps gibt es für Windows, MacOS, Linux, Android und iOS, Apps für Blackberry und Windows Phone sind in Arbeit.

50 Gigabyte Speicherplatz bei "ADrive"
Gleich 50 Gigabyte kostenlosen Speicher bietet der Dienst "ADrive". Leider gibt es hier Desktop-Clients nur für zahlende Kunden, Anwendungen für Android und iOS hingegen auch für Gratis-User. Das Fehlen der Desktop-Apps geht leider zulasten der Nutzerfreundlichkeit, auf eingelagerte Daten kann so nämlich nur per Browser zugegriffen werden. Das macht "ADrive" trotz des gewaltigen Platzangebots für Einsteiger eher unattraktiv.

Immerhin fünf Gigabyte und Desktop-Clients für Windows und MacOS gibt es bei "iDrive". Auch Android- und iOS-Apps stellt dieseer in den Dateimanager ein und ermöglichen so einfachen und unkomplizierten Zugriff.

Fünf Gigabyte Gratis-Speicher erhalten auch Cloud-User bei "box.net". Der Dienst stellt Mobil-Apps für Android, iOS und Windows Phone zur Verfügung, Desktop-Clients für Windows und MacOS stehen leider nur für zahlende Kunden bereit. Über diverse Plugins lässt sich "box.net" in eine Reihe von Programmen integrieren, beispielsweise in Microsofts Office. Das Nichtvorhandensein eines kostenlosen Desktop-Clients macht "box.net" für Einsteiger zu einer eher schlechten Wahl.

Fazit
Natürlich gibt es noch zahlreiche kleinere Cloud-Anbieter im Netz, in puncto Funktionalität und einfacher Bedienung sei Neueinsteigern aber in jedem Fall zu einem der etablierten Dienste geraten. Egal, ob "Dropbox", "SugarSync", "SkyDrive" oder "Google Drive": Cloud-Speicher bieten kostenlosen Online-Speicherplatz für jedermann und sind oftmals benutzerfreundlich und einfach zu installieren.

Für User mit besonderen Anforderungen gibt es aber auch einige Spezialisten unter den Cloud-Anbietern, die besimmte Nischen bedienen und zum Probieren einladen. Übrigens: Wer größere Mengen an Speicherplatz braucht, etwa weil er große Mengen geschäftlicher Daten sichern muss, kann bei allen erwähnten Diensten gegen monatliche Gebühren Zusatz-Speicher kaufen.

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