Polizeierfolg in D

Syrer planten Blutbad: IS-Terrorzelle ausgehoben

Ausland
02.06.2016 15:23

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat drei Syrer festnehmen lassen, die im Auftrag des Islamischen Staats einen Terroranschlag in der Altstadt von Düsseldorf geplant hatten. Ein vierter Verdächtiger, ebenfalls Syrer, sitzt bereits in Frankreich in Untersuchungshaft, wie die Karlsruher Behörde am Donnerstag mitteilte.

Die Gruppe hatte laut Bundesanwaltschaft geplant, dass zwei Selbstmordattentäter in der zentralen Heinrich-Heine-Allee zunächst Sprengstoffwesten zur Explosion bringen und so ein Blutbad anrichten. Anschließend hätten weitere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und Sprengsätzen töten sollen.

Ein Verhafteter kam über Österreich nach Deutschland
Die drei Männer im Alter von 25, 27 und 31 Jahren wurden am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Der 27-jährige Hamza C. sei 2015 von der IS-Führung über die Balkanroute - und damit auch über Österreich - nach Deutschland geschickt worden, um dort ein Attentat zu verüben. Dort traf er auf den 31-jährigen Abd Arahman A. K., der sich bereits seit Oktober 2014 - ebenfalls im Auftrag des Islamischen Staates - in der Bundesrepublik befand. Später schloss sich auch noch Mahood B. (25) der Gruppe an.

Saleh A., der vierte Mann der Terrorzelle, war ebenfalls von der IS-Führung über die Balkanroute nach Deutschland geschickt worden. Er hatte sich allerdings bereits am 1. Februar in Paris den französischen Behörden gestellt und dann im Verlauf der Vernehmungen auch über die Planungen ausgepackt. Die Bundesanwaltschaft bemüht sich nun um die Auslieferung des 25-Jährigen.

Kein Zusammenhang mit Fußball-EM vermutet
Laut der Behörde liegen keine Hinweise dafür vor, "dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagsplanes konkret begonnen hatten". Einen Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich gebe es nicht.

"Deuschland befindet sich im Fadenkreuz des Terrorismus"
Ein Sprecher des deutschen Innenministers Thomas de Maiziere sagte: "Deutschland befindet sich ebenso wie andere europäische Staaten im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus." Es bestehe eine "hohe Gefährdung". Der deutsche Justizminister Heiko Maas erklärte, der Vorfall zeige, dass die Ermittlungsbehörden mit allen Mitteln des Rechtsstaats gegen mutmaßliche Terroristen vorgingen. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger sagte, die Anschläge hätten offenbar an mehreren Punkten zeitgleich verübt werden sollen. Es habe aber noch keine konkreten Vorbereitungen für die Umsetzung gegeben.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel reagierte gegenüber der "Bild" erleichtert: "Es ist beruhigend, dass durch die gute Arbeit der Ermittlungsbehörden diese Verdächtigen gefasst wurden. Wir nehmen die Sicherheitslage ernst und werden zusammen mit der Polizei, den Diensten und Behörden alles Menschenmögliche für die Sicherheit der Bürger, sowie der esucher der Landeshauptstadt tun."

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