Die Fans warten seit Jahren darauf, und Valentino Rossi scheint sich wie ein kleines Kind zu freuen, dass er sie auf die Bühne fahren darf: Yamaha bringt endlich eine neue R1. 200 PS hat sie und jede Menge Regelsysteme, dazu eine böse Optik und als Rucksack die Ansage von Yamaha-Chef Hiroyuki Yanagi: "Damit übernehmen wir die Führung!"
Der Doctor hat die YZF-R1 mitentwickelt, sagt der neunfache Weltmeister in seiner frisch gebügelten 46er-Kombi. Ganz nah an der M1, seinem MotoGP-Bike soll sie sein, und er hat sie so lieb, dass er ihr auf der Bühne sogar ein Bussl gibt. Na gut, der Moderator hat ihn dazu genötigt.
Tatsächlich soll sie sich ähnlich fahren wie die M1, auch ihre Steuerungs- und Regelsysteme sind von Vales Dienst-Bike abgeleitet. "Der Sensorcluster IMU (6-axis Inertial Measurement Unit) ermöglicht dem Fahrer die Kontrolle von Traktion, Slides, Wheelie-Neigung, Bremsen und Startvorgang und hebt die Track-Performance auf ein neues Niveau", tönt der Pressetext. Die neue R1-Generation wartet mit modernsten Fahrerassistenzsystemen auf, darunter eine Traktionskontrolle mit Schräglagenerfassung, ein patentiertes Slide Control System, ein Launch Control System oder ein Schaltassistent.
Der 998 cm³ große Crossplane-Reihenvierzylinder der Yamaha YZF-R1 leistet glatte 200 PS bei 13.500/min., das maximale Drehmoment beträgt 112,4 Nm bei 11.500/min. Crossplane? "Ursprünglich wurde das Crossplane-Konzept für die MotoGP-Werksrennmaschine von Valentino Rossi entwickelt, mit der er auf Anhieb den Weltmeistertitel gewann. Auch die jüngste Motorengeneration profitiert von dieser innovativen Idee der ungleichmäßigen Zündfolge mit einem Kurbelwellen-Drehwinkel-Abstand von 270° - 180° - 90° - 180°. Dabei entsteht ein stärkeres Pulsieren im unteren und mittleren Drehzahlbereich, woraus eine linearere Drehmomententfaltung resultiert."
Die Räder sind aus Magnesium gegossen, allein das Vorderrad ist 530 g leichter als das vergleichbare Rad des Vorgängers. Auch das Gesamtgewicht ist aller Ehren wert: 199 kg mit vollem 17-Liter-Tank. Die Optik ist ganz nah am MotoGP-Bike, so nah, dass man sogar die LED-Scheinwerfer versteckt hat, nur das Tagfahrlicht fällt auf. Auf den ersten Blick glaubt man, es gibt gar keine klassischen Scheinwerfer.
Rossis Kollege Jorge Lorenzo darf dann auch noch ein Bike hereinfahren, und das ist eine weiter verrennsportete R1 namens YZF-R1M. Die limitierte Super-R1 hat zwar den gleichen Motor wie das Standardmodell, ihr GPS unterstütztes "Communication Control System" ermöglicht dem Fahrer und seinem Boxen-Team jedoch, Rundenzeiten und andere Fahrdaten auf einem Android-basierten Tablet zu analysieren. Das elektronische Racing Fahrwerk ERS (Electronic Racing Suspension) soll "ultimative Handlingeigenschaften" bieten.
Der neue Radstand ist 10 mm kürzer, die 570 mm lange Schwinge hat sogar 15 mm verloren. Lenkkopfwinkel und Gabelbrückenaufnahmen sind in den Maßen identisch, während die vordere Radachse um drei auf 25 mm gewachsen ist.
Preise würden wir selber gerne wissen, die verrät Yamaha aber erst nächstes Jahr.
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