GM räumt ein:

Mindestens 77 Tote wegen defekter Zündschlösser

Motor
31.03.2015 06:45
Im Skandal um den verspäteten Rückruf von Fahrzeugen mit defekten Zündschlössern hat der US-Autohersteller General Motors mittlerweile 77 Todesfälle eingeräumt. Das teilte am Montag der Anwalt Kenneth Feinberg mit, der einen von GM eingerichteten Entschädigungsfonds verwaltet. Derzeit würden noch 89 Forderungen nach Schadenersatz wegen Todesfällen geprüft. Ursprünglich hatte der Konzern von lediglich 13 Todesfällen gesprochen.
(Bild: kmm)

GM zahlt für jedes Todesopfer mindestens eine Million Dollar (rund 921.000 Euro), für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte sollen je 300.000 Dollar fließen. Dazu kommen weitere Entschädigungszahlungen für Verletzungen. Nach Ablauf der Antragsfrist am 31. Jänner hatte Feinberg erklärte, dass seit August mehr als 4.000 Forderungen nach Schadenersatz bei dem Fonds eingegangen seien. Mehr als 1.200 Anträge werden den aktuellen Angaben zufolge noch geprüft.

Im Vorjahr 2,6 Millionen Autos zurückgerufen
General Motors hatte vor rund einem Jahr 2,6 Millionen Autos zurückrufen müssen, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen und so neben dem Motor auch die Elektronik ausschalten können. Das kann dazu führen, dass Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker ausfallen.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Lösung des Problems verschleppt zu haben. Im Mai 2014 akzeptierte GM wegen der verspäteten Rückrufe die Zahlung einer Geldbuße von 35 Millionen Dollar an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA.

Sammelklagen gegen General Motors
Landesweit reichten Anwälte Sammelklagen gegen General Motors ein. Während das Unternehmen Unfallopfer und ihre Familien entschädigen will, wehrt es sich gegen die Forderungen eines Großteils der Autobesitzer, die Reparaturkosten oder einen Wertverlust geltend machen wollen.

Als Reaktion auf die Zündschlossaffäre hatte Konzernchefin Mary Barra eine Qualitätsüberprüfung bei GM-Modellen eingeleitet, die weitere Rückrufe zur Folge hatte. Der Konzern holte seit Jahresbeginn 2014 weltweit mehr als 30 Millionen Autos wegen verschiedener Mängel in die Werkstätten. Besonders betroffen ist der nordamerikanische Markt

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(Bild: kmm)



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