Aktiver Kompaktvan

Der Peugeot 5008 strebt nach Höherem

Motor
05.12.2010 14:57
Peugeots Kompaktvan kommt relativ spät, aber dafür mit einem Zahlenrätsel: 5008. Das „00“ weist im Allgemeinen auf ein Häusl hin – das ist hier nicht zutreffend, so viel sei schon verraten. Die Doppelnull ist aber auch das Zeichen eines berühmten Geheimagenten. An den fühle ich mich schon eher erinnert, wenn ich einsteige. Das wahre Rätsel ist aber die „5“, denn eigentlich müsste er 3008 heißen, weil er mit dem 308 in die Klasse geht, aber den gibt’s ja schon. Muss er halt nach Höherem streben.
(Bild: kmm)

Und das gelingt ihm ganz gut, Platz gibt’s in rauen Mengen, und das auch noch praktisch angeordnet. Alle Sitze in Reihe zwei und (optional bestuhlt und nur für kleine Leute geeignet) drei lassen sich versenken und bieten eine absolut ebene Ladefläche. Im Vergleich zur Konkurrenz lädt er ganz vorne mit: Unter die Gepäckraumabdeckung passen zwischen 579 und 678 Liter, ist alles versenkt, lassen sich 1.754 Liter verräumen. Hinter Reihe drei bleiben knapp 200 Liter, und wenn man den Beifahrersitz umlegt, darf die Ladung 2,76 m lang sein.

Der 5008 ist auch ganz vorne eher einer fürs große Gepäck: riesige Türfächer mit Platz für 1,5-Liter-PET-Flaschen, eine riesige gekühlte Höhle zwischen den Vordersitzen – aber keinerlei Möglichkeit, Handy oder Sonnenbrille abzulegen.

Mehr Systeme hochfahren als starten
Das ist aber auch schon das einzige Manko am Innenraum. Man sitzt bequem, ist gut ins Auto „eingepasst“, der Fahrer fühlt sich als Pilot. Die vielen Knopferln und Bediensatelliten lassen sich mit ein bisserl Interesse für die Materie gut bedienen. Einsteigen und Schlüssel herumdrehen hat was Erhebendes, wie das Platznehmen im Cockpit des Bond-Autos, oder im Flugzeug, jedenfalls in der Ausstattungsstufe „Exclusive“, denn da ist das Head-up-Display serienmäßig. Dieses fährt effektträchtig seine Kunststoffscheibe aus. Da ist es glatt zu verschmerzen, dass dies praktisch die Billigvariante eines Head-up-Displays ist, bei BMW werden Tempo und andere Infos direkt in die Windschutzscheibe gespiegelt. Praktisch ist es trotzdem.

Das Schöne ist: Der Peugeot rechtfertigt den Cockpiteindruck mit tollem Fahrverhalten und im Fall des Testwagens 2.0 HDi 150 FAP einem ebensolchen Motor. Das Fahrwerk ist herrlich komfortabel, aber auch sachlich genug für ambitionierte Kurven. Die Seitenneigung ist erstaunlich gering für einen Franzosen, auch ist die Lenkung recht direkt. Beste Voraussetzungen für den 150-PS-Motor, der schon ab 1.700 Touren prächtig zieht (maximales Drehmoment 340 Nm bei 2.000/min.). Dieses Paket macht sogar die Fahrt über den Großglockner zur Freude: Für einen 1,6 Tonnen schweren Siebensitzer ist das aller Ehren wert. Auch auf langen Strecken macht der 5008 eine gute Figur: Er gleitet komfortabel und vor allem leise dahin. Und der Testverbrauch geht mit 7,3 l/100 km auch in Ordnung.

Ein souveräner Auftritt, den der Franzose da hinlegt. Um Eckhäuser moderner als der 20 cm längere 807, seinem Verwandten Citroen Grand C4 Picasso komplett unähnlich und ohne das sonst übliche riesige Peugeot-Maul richtig chic. Dazu praktisch und weder beim Fahren noch beim Herzeigen ein Langweiler. Doppeldaumen hoch für die Doppelnull.

Stephan Schätzl

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele