Kleiner Edelmann

Audi A3 Limousine: So wertvoll wie ein kleiner A4

Motor
02.12.2013 23:00
Was bei uns die SUVs, sind weltweit kompakte Stufenhecklimousinen: Kassenschlager. In Deutschland und Österreich fristen sie dagegen ein Mauerblümchendasein. Die meisten sind aber auch wirklich fad, doch das wandelt sich gerade. Einer der Neuen, Interessanten dieser Fahrzeuggattung ist der Audi A3, der ein wirklich schöner Audi geworden ist. Wir haben ihn mit dem 150-PS-Diesel gefahren.
(Bild: kmm)

Mit dem optionalen S-Line-Paket (1.800 Euro) kann man sogar nachvollziehen, dass man in Ingolstadt den Mercedes CLA als Konkurrenten sieht, so schnittig sieht die komplett neu konstruierte A3-Limousine aus. Wie ein gestraffter A4 kommt er daher. Man muss schon genau hinschauen, um zu sehen, dass hier 24 Zentimeter fehlen. Nachteil am S-Line-Paket: Der Parksensor lässt mich ungehindert die Frontschürze an einem hohen Randstein schrotten.

Im Innenraum fällt es erst recht kaum auf, da sich der quer statt längs eingebaute Motor positiv auf die Platzverhältnisse auswirkt. Der Unterschied im Design des Interieurs ist da schon auffälliger: Es geht klarer und moderner zu. Das TFT-Display lässt sich auf Knopfdruck einfahren, was dieses Eindruck noch verstärkt. Eine etwas lästige Kleinigkeit: Wenn der Fahrer eine offene Jacke anhat, klappert der Reisverschluss vernehmlich am zu harten Plastik des Sitzhöhenhebels.

Alles, was gut und teuer ist
Wer auf die teurere Ziffer am hübschen Heck verzichten kann, wird von den Qualitäten nicht enttäuscht. Die Ausstattung etwa sprengt auf Wunsch die Klassengrenzen. Der Testwagen glänzte etwa mit Audis MMI-Navigation samt Controller, der Handschrift erkennt. Ein sagenhaft praktisches Feature. Gut, der Preis ist auch nichts, was man spontan in die Kompaktklasse einreihen würde: Der gefahrene 2.0 TDI Ambition kostet knapp 52.000 Euro, wovon rund 20.000 Euro allerdings für Extras abgelegt wurden. Die teuersten Posten dabei sind das Businesspaket samt Navi (3.600 Euro), die LED-Scheinwerfer (2.100 Euro) und die Alufelgen (2.300 Euro). Diebstahlsichere Radmuttern kosten übrigens ebenso extra wie Isofix-Befestigungen.

Viel Geld, aber man hat damit quasi ein Rundum-Sorglos-Paket, denn es fehlt halt an nichts. Auch nicht an Motorleistung, denn mit 150 PS und 340 Nm ab 1.750/min., die über die Vorderräder dem Asphalt zugeführt werden, ist man in dem 1,3-Tonner absolut souverän unterwegs, auch wenn das Sechsganggetriebe gerne kürzer übersetzt sein dürfte.

Der Kofferraum ist der größte im A3-Reigen und schluckt bis zu 425 Liter (Sportback 380 Liter); die Rückbank lässt sich serienmäßig umlegen, was 880 Liter ermöglicht. Die Zuladung ist aber um zehn Kilogramm geringer als im Fünftürer – bei fünf Kilo höherem Fahrzeuggewicht. Übrigens überragt das Stufenheck den Sportback mit 4,46 Meter Länge um stolze 15 Zentimeter. Auf der Rückbank herrschen zwar nicht paradiesische Verhältnisse, aber doch deutlich bessere als im Mercedes CLA, der allerdings beinahe Coupé-Charakter hat.

So kann man sich durchaus auch in Österreich eine kompakte Stufenhecklimousine kaufen, auch wenn diese A3-Version vor allem für China gedacht ist.

Warum?

  • Schnittiges Design, das die Klasse aufwertet
  • Edler Vertreter seiner Gattung – entsprechende Ausstattung vorausgesetzt

Warum nicht?

  • Er kostet halt schon ein bissl was

Oder vielleicht …

… Mercedes CLA, Mazda3 Limousine. Ja, auch Audi A4.

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(Bild: kmm)



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