Skifahren ohne Schutz?
Erstes Land führt jetzt Helmpflicht für alle ein
Italien setzt ab November ein Zeichen für mehr Sicherheit im Wintersport: In allen Skigebieten des Landes gilt künftig eine Helmpflicht für Ski-, Snowboard- und Schlittenfahrer – unabhängig vom Alter. Bisher mussten nur Jugendliche unter 18 Jahren einen Kopfschutz tragen.
Die neue Regelung macht Italien zum ersten EU-Land mit einer generellen Helmpflicht für alle Wintersportler. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern zwischen 100 und 200 Euro rechnen, zudem droht der Entzug des Skipasses für ein bis drei Tage.
Hier gibt es auch schon Helmpflicht
In den meisten anderen europäischen Ländern, darunter Österreich, Deutschland, Frankreich und die Schweiz, gibt es nach wie vor keine allgemeine Pflicht. In Österreich müssen Kinder bis 15 Jahre in vier Bundesländern (Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland) einen Helm tragen; in den beliebten Skiregionen Tirols, Salzburgs oder Vorarlbergs besteht derzeit noch keine Helmpflicht.
Die italienische Maßnahme wird auch als Reaktion auf die anhaltend hohen Risiken von Kopfverletzungen beim Wintersport gesehen. Experten betonen, dass ein Helm das Risiko von Gehirnverletzungen und Schädelbrüchen bei Stürzen deutlich reduziert – und raten Wintersportlern daher dringend zum Kopfschutz, auch wenn er gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.
Auch Skitickets werden teurer
Neben der Helmpflicht steigen in Italien vielerorts auch die Preise für Skipässe. So kostet etwa der „Dolomiti Superski“-Pass für die gesamte Region der Dolomiten nun 86 Euro pro Tag, in Roccaraso werden 60 Euro fällig. Experten warnen, dass solche Preiserhöhungen den Wintersport zunehmend zu einem Privileg für Wohlhabendere machen könnten.
Für österreichische Wintersportler bleibt die Lage vergleichsweise entspannt: Auch wenn eine Helmpflicht nicht flächendeckend gilt, setzen laut Schätzungen die meisten Ski- und Snowboardfahrer freiwillig einen Helm auf – besonders bei Kindern liegt die Tragequote bei über 90 Prozent.
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