Doping-Skandal:

Im Extremfall droht Wagner Gefängnis!

Oberösterreich
21.12.2017 06:16

Für Leichtathletik-Manager Robert Wagner kann es nach seinen "Doping-Aussagen" noch extrem bitter kommen. Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) und Bundeskriminalamt (BKA) wollen aktiv werden. Im schlimmsten Fall würde Wagner gar eine Haftstrafe drohen.

Eigentlich sei es nur "Angeberei" gewesen. Gegenüber britischen Journalisten, die sich als Filmteam ausgegeben und vorgegeben hatten, ein Werk über einen Läufer drehen zu wollen, hatte Robert Wagner im Trainingscamp von Justin Gatlin behauptet, auf einen "verlässlichen Arzt zurückgreifen und Dopingmittel in die USA liefern" zu können. "Das war freilich nicht ernst gemeint", erklärt der Scharnsteiner, der damit ungewollt Ermittlungen gegen 100-Meter-Weltmeister Justin Gatlin einleitete.

Es könnte auch für Wagner ernst werden
Ernst könnte es aber jetzt nicht nur für den amerikanischen Sprintstar, sondern auch für Wagner, Ex- Manager von Steffi Graf, werden. Denn die NADA bestätigte, dass man bei Leichtathletik-Weltverband und Welt-Anti-Doping-Agentur um den Fall betreffende Unterlagen angefragt habe, um  aktiv werden zu können. "Aber erst wenn wir Informationen haben, können  wir den Fall untersuchen."

Handel mit Doping-Substanzen ist illegal
Selbiges gilt  für das Bundeskriminalamt, das dann Ermittlungen erwägen würde. Denn der Handel mit Doping-Substanzen ist in Österreich Strafrechtsbestand. Für gewerbsmäßigen Handel mit Dopingmitteln drohen  bis fünf Jahre Haft. Doch auch Sportbetrug wäre in der "Causa Gatlin/Wagner" ein Thema. "Bei Sportbetrug mit einer Schadenssumme von über 50.000 Euro würden im Fall eines Schuldspruchs gar bis  zehn Jahre Haft drohen", so das BKA. Das wäre freilich der Extremfall. Bisher wird in Österreich - anders als  weltweit  - noch nicht  ermittelt.

Gernot Bachler, Kronen Zeitung

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