Für "Foodporn"-Spot

Parmesanhersteller hetzte Anwälte auf Pornhub

Web
13.08.2015 10:16
Ein italienisches Käse-Konsortium, das sich der Herstellung besonders edlen Parmesans widmet, hat die größte Porno-Website der Welt in ihre Schranken verwiesen. Weil Pornhub in einem Werbevideo die Güte des Parmesans des Consorzio Parmigiano Reggiano mit den Vorzügen des Premium-Abos des hauseigenen Streamingdienstes verglichen hatte, gingen die Italiener gegen den kanadischen Porno-Giganten vor und erwirkten die Löschung des Spots.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich ein für hochqualitativen Hartkäse berühmtes italienisches Konsortium mit der größten Porno-Website der Welt streitet. Ein Werbevideo des Sexportals hatte nun allerdings einem Bericht des Nachrichtenportals "Quartz" zufolge genau diesen Effekt. Mit dem Video macht das kanadische Unternehmen Reklame für ein neues Abo-Modell, mit dem es das "Netflix der Pornobranche" werden will.

"Das Pornhub Premium unter den Käsen"
In dem mittlerweile gelöschten Clip geht ein Paar einkaufen – und die Frau schimpft ihren Mann "Foodie", als dieser sich zum Kauf des Edelparmesans hinreißen lässt. Er reagiert beleidigt und verteidigt sein Tun mit dem Argument: "Das ist das Pornhub Premium unter den Käsen." Der Spot soll suggerieren, dass die Premium-Schiene des Sexportals ebenso einen Mehrwert biete wie besonders hochqualitativer und teurerer Käse.

Dem Parmesanhersteller ging das zu weit. Nur wenige Stunden, nachdem Pornhub seinen Werbespot online gestellt hatte, hetzte das Consorzio Parmigiano Reggiano seine Anwälte auf den Pornoriesen, zusätzlich intervenierten die Italiener bei europäischen Behörden gegen die Nutzung ihres Namens in dem Werbespot. Ihr Vorwurf: Die Nutzung ihres Käses im Werbespot ziehe den exzellenten Ruf ihres Parmesans in den Schmutz.

Parmesanhersteller nennt Spot "vulgär"
In einem Statement erklärt das Consorzio Parmigiano Reggiano, das Werbefilmchen sei "nicht nur unerfreulich und inakzeptabel, sondern auch beleidigend für die Produzenten und ihre Arbeit". Das Konsortium glaubt, die Pornhub-Werbung sei ein Versuch, aus dem guten Namen Kapital zu schlagen, den sich sein Produkt im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Dieses Vorgehen sei "vulgär" – insbesondere, wenn für "vulgäre Dienste" geworben werde.

Das Sexportal hat sich noch nicht zu der Causa geäußert, die Anwälte aus Italien dürften aber ordentlich Druck ausgeübt haben, schließlich löschte die Firma das Werbevideo nur Stunden, nachdem es online gegangen war. Einen Werbeeffekt hatte das Filmchen trotzdem: Durch den skurrilen Zank zwischen dem Parmesanhersteller und dem Pornoriesen macht die Geschichte über das Consorzio Parmigiano Reggiano und sein vehementes Vorgehen gegen Pornhub nun die Runde auf Nachrichtenportalen und in sozialen Medien.

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