Alles auf die 2

BMW 2er Cabrio: Aus der Keimzelle einer Generation

Motor
22.02.2015 09:50
Die Antwort auf die Frage "nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" ist nach Douglas Adams bekanntlich 42. Bei BMW ist es wohl eher 2. Unter dieser Nummer sammeln die Münchner eine ganze Menge unterschiedlichster Fahrzeuge mit unterschiedlichen Konzepten, was irgendwie wie die Keimzelle eines neuen Markenkerns wirkt. Jüngster Vertreter im Test: Das Cabrio.
(Bild: kmm)

2er Active Tourer, 2er Gran Tourer, 2er Coupé - alles 2er. Und natürlich trägt, was einst das 1er-Cabrio war, nun auch die 2 im Namen, schließlich ist das aktuelle Modell die offene Version des 2er Coupés und daher im Vergleich zum Vorgänger nicht unwesentlich gewachsen. 7 cm mehr Länge (jetzt 4,43 m) und knapp 3 cm mehr Breite tragen nicht auf, machen den Frischluftflitzer aber eine Spur erwachsener.

Drei Zentimeter Radstand tun dem Fahrverhalten und dem Platz auf der Rückbank gut, auch wenn man dort sicherlich nicht "per Anhalter durch die Galaxis", sondern eher zum Feierabendbier reisen möchte. Fürs Gepäck haben sich die Voraussetzungen deutlich gebessert: 30 Liter mehr Kofferraumvolumen sind es geworden, im Idealfall - also bei geschlossenem Dach - also 335 Liter. Ist das Dach weggefaltet, bleiben beachtliche 280 Liter übrig (20 mehr als früher). Reicht das nicht, kann man per Hebel vom Kofferraum aus die Rücklehne umklappen; die Durchladeöffnung ist statt 30 cm nun 45 cm breit.

Trägheit wird hier nicht geduldet
Das Stoffverdeck öffnet und schließt in jeweils 20 Sekunden, und das bei bis zu 50 km/h. In der Stadt braucht man also nicht mal das Tempo zu reduzieren, um bei Frischluftbedarf oder einsetzendem Regen den entsprechenden Zustand herzustellen. Jedenfalls wenn man gesetzeskonform fährt, aber der 2er ist auf Fahrspaß ausgelegt und man genießt das knackige Fahrwerk gerne auch mal etwas flotter. Wer es mit der vorsichtigen Gaspedalbedienung nicht so hat, der sollte den serienmäßigen "Fahrerlebnisschalter" besser auf EcoPro stellen. Vor allem beim Topmodell, dem M235i. Das spart Sprit und man muss richtig heftig aus Gas steigen, damit sich was rührt.

Auch die Lenkung ist vor allem für Kurvenräubereien geschaffen, hier zeigt BMW ganz deutlich, dass man "Freude am Fahren" große auf den Bannern stehen hat. Auf der Autobahn geradeaus zu fahren ist mit den "zivilen Versionen" allerdings etwas anstrengend; Abhilfe schafft der Sportmodus, weil die Lenkung dann weniger leichtgängig ist und das Auto dadurch entspannter zu fahren. Beim M235i mit seiner variablen Sportlenkung tritt der Effekt nicht auf.

Cabrio. Genau so.
Bei BMW geht es um Fahrdynamik, kein Wunder also, dass man die Karosserie um 20 Prozent steifer gemacht hat. Beruhigend ist, dass das 2er Cabrio weiterhin heckgetrieben ist (während die Van-2er ja Frontantrieb haben). Da kann man auch gerne mal querkommen, wenn man will. Damit das nicht versehentlich passiert, arbeitet das DSC brav mit. Es lässt sich - wie bei BMW üblich - verschärfen und erlaubt dann, in der Kurve kess das Heck raushängen zu lassen. Ganz abschalten geht auch. Dann muss man aber - jedenfalls beim M235i - ganz genau wissen, was man tut.

Die Motorenpalette beginnt beim dreizylindrigen 218i mit 136 PS (gibt es auch im Mini oder im 2er Active Tourer). Er ist mit 1.495 kg das Leichtgewicht im Bunde. Die Vierzylinder-Benziner 220i und 228i leisten 184 bzw. 245 PS, der Diesel 220d kommt auf 190 PS und wuchtet ab 1.750/min. satte 400 Nm auf die Kurbelwelle. Topmodell (und mit 1,6 Tonnen das "Schwergewicht") ist der bereits erwähnte M235i. Der wird ab Sommer auch mit Allradantrieb angeboten, zumindest vorerst im Gegensatz zu den anderen. Alle haben ein Sechsgang-Schaltgetriebe serienmäßig, die Achtgangautomatik als Option. Hauptsparer ist der 220d mit einem Normverbrauch ab 4,1 l/100 km, Hauptheizer der M235i xDrive mit einem Sprintwert von 4,9 Sekunden von 0 auf 100 (mit Heckantrieb 5,0 Sekunden, jeweils mit Automatik).

Die Preisliste beginnt bei 34.850 Euro für den Dreizylinder. Vier Zylinder kosten dann schon knapp 40.000 Euro (220i und 220d liegen praktisch gleichauf), für den ganz großen Spaß muss man noch mal gut die Hälfte drauflegen.

Wer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist, wird diesen mit dem BMW 2er Cabrio sicher nicht leichter finden. Der Weg dorthin macht aber sicher mehr Spaß.

Warum?

  • Heckantrieb hat in der Klasse sonst keiner

Warum nicht?

  • Das kostet schon richtig Geld

Oder vielleicht …

… Audi A3 Cabriolet, VW Golf Cabriolet

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(Bild: kmm)



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