Draufgezahlt

So viel Geld lassen wir bei der Kfz-Versicherung liegen

Motor
25.08.2011 17:14
Bei Auto-Versicherungen liegt das Geld auf der Straße, man muss es nur aufheben, sagt der Verein für Konsumenteninformation. Direkte Preisvergleiche seien zwar kaum mehr möglich, weshalb es auch keinen "Test-Sieger" gibt. Aber es lohne sich, jedes Jahr seine Verträge nach unnötigen Selbstbehalten zu durchforsten.
(Bild: kmm)

Allein die Umstellung auf jährliche Zahlungsweise kann bis zu 27 Prozent sparen, so der VKI. Mit einem Umstieg von Voll- auf Teilkasko bzw. einer Optimierung der Selbstbehalte seien bis zu 28 Prozent Ersparnis drin. Online-Angebote seien nicht automatisch günstiger. Dem widersprechen jedoch die Anbieter solcher Vergleichsportale.

Vorsicht bei Dumping-Angeboten
Bei den Verträgen, die der VKI gemeinsam mit Maklern für die September-Ausgabe des "Konsument" unter die Lupe genommen hat, ergab sich oft ein jährliches Einsparpotenzial von 100 bis 250 Euro, im Fall einer Polizze mit Teilkasko von nahezu 400 Euro und bei einer weiteren Polizze mit Vollkasko sogar rund 560 Euro. Von Rabatten oder Dumpingprämien allein sollte man sich aber nicht blenden lassen, warnen die Konsumentenschützer. Die Offerte anderer Anbieter sollten jedenfalls genau auf Ausschlüsse, Einschränkungen und Bedingungen überprüft werden.

Am besten sollte man seine Auto-Verträge sechs bis acht Wochen vor Vertragsablauf durchforsten, etwa mit Hilfe eines Maklers oder eines Online-Vergleichs, dann bleibe noch genug Zeit: Haftpflichtverträge müssten nämlich spätestens einen Monat vor Ablauf gekündigt werden, am besten mit eingeschriebenem Brief. Kündigen sollte man erst nach Zusage des neuen Anbieters, damit man nicht ohne Versicherungsschutz dasteht.

Dass Online-Anbieter bei den Vergleichsfällen, die der VKI im "Konsument" auflistet, besser abschneiden, könne nicht generalisiert werden. Für VKI-Versicherungsexpertin Silvia Doppler ist dies purer Zufall: "Hätten wir den Vergleich drei Wochen früher oder später durchgeführt, hätte das Ergebnis ein ganz anderes sein können."

Anbieter von Internet-Checks verweisen dagegen ausdrücklich auf das Einsparpotenzial, das sie mit ihren Diensten den Verbrauchern erschließen. Gerade der VKI-Test bestätige, dass sich vor Abschluss einer neuen Kfz-Versicherung ein Angebotsvergleich im Internet auszahle, betont durchblicker.at. Der Vergleichsrechner auf diesem heimischen Fixkosten-Vergleichsportal habe gegenüber bestehenden Versicherungsverträgen eine Ersparnis bis zu den genannten 560 Euro errechnet. Und gegenüber anderen Angeboten für Neuverträge habe der Online-Check sogar noch günstigere Angebote hervorgebracht. In vier von fünf Fällen sei die günstigste Jahresprämie, die durchblicker.at ermittelt habe, um bis zu 80 Euro billiger gewesen als das jeweilige Makler-Angebot.

Insassenunfallversicherungen unnötig?
Laut Versicherungsverband werden in Österreich jährlich gut 2,8 Milliarden Euro für Kfz-Versicherungen ausgegeben - davon fast 1,7 Milliarden Euro an Prämien in der Auto-Haftpflicht und knapp 1,1 Milliarden Euro in der Kfz-Kasko. Die Zahl der versicherten Risiken (Polizzen) liegt bei 9,4 Millionen Stück, davon entfallen 6,2 Millionen auf die Kfz-Haftpflicht und 2,1 Millionen auf die Auto-Kasko. Für die rund 1,25 Millionen Schaden- und Leistungsfälle im Vorjahr (551.000 in der Haftpflicht und 697.000 in der Kasko) mussten die heimischen Auto-Versicherer knapp über 2 Milliarden Euro an Leistungen aufwenden; der Schadensatz betrug 72 Prozent.

Als oft nicht rentabel sieht der VKI Insassenunfallversicherungen an. Da sei eine private Unfallversicherung mit ihrem breiteren Leistungsspektrum meist ratsamer. Die Daten des Versicherungsverbandes zeigen, dass die Insassenunfallpolizzen für die Assekuranz ein gutes Geschäft sind: Insgesamt laufen 1,058 Millionen derartige Verträge, 2010 gab es nur 622 Leistungsfälle. 54 Millionen Euro Prämieneinnahmen standen hier Leistungen von 4 Millionen Euro gegenüber, der Schadensatz lag bei 7,5 Prozent.

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(Bild: kmm)



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