Sucht-Gefahr

So lernen Teenager den richtigen Umgang mit Alkohol

Leben
07.01.2010 19:15
Alkohol wird für Teenager immer früher ein Thema, wie immer wieder auftauchende Fälle des sogenannten "Komasaufens" sowie Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen belegen. Doch woher kommt die Faszination der Droge? Und wie kann man seinem Sohn oder seiner Tochter den richtigen Umgang mit Alkohol beibringen? Mehr zu diesem Thema erfährst du hier.

Jugendliche sammeln ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol immer früher, im Durchschnitt mit 13 Jahren. Was dramatisch ist, denn Alkohol wirkt auf Jugendliche anders als auf Erwachsene, da die Fähigkeiten des Körpers, Alkohol abzubauen, erst im Erwachsenenalter wirklich vollständig ausgeprägt sind. Dem Umgang der Eltern mit diesem Thema kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Denn er ist maßgeblich dafür, wie das Kind sich diesem Thema nähert.

Von Gesetzesseite dürfen Jugendliche ab 16 Jahren Alkohol konsumieren. Optimalerweise erfolgt der erste Kontakt im Beisein der Eltern, zu Hause. Studien zeigen, dass Kinder, die durch ihre Eltern an das Thema Alkohol herangeführt wurden, einen verantwortungsvolleren Umgang damit pflegen. Denn je früher Kinder selbst experimentieren, desto größer die Gefahr, dass sie später selbst ein Suchtproblem entwickeln.

In deinem Beisein kann dein Kind im geschützten Rahmen erfahren, wie Alkohol auf seinen Körper wirkt und wie es darauf reagiert. Erkläre ihm, was durch Alkoholeinfluss mit ihm passiert: Verlangsamung der Reaktionsfähigkeit, beeinträchtigter Gleichgewichtssinn, Wahrnehmungsstörungen, Verschlechterung der Sprechfähigkeit, Übelkeit, Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit. Du bist ein Vorbild für dein Kind. Es sollte daher auch an dir sehen, dass sich dein Alkoholkonsum auf ein bis zwei Gläser an einem Abend beschränkt.

Aufklärung                                                                              Nicht nur über die gesundheitlichen Folgen sollte dein Kind aufgeklärt sein. Es sollte auch darüber Bescheid wissen, welche Alkoholarten besonders stark wirken. So sind auch die viel gerühmten Alkopops durchaus gefährlich. Einerseits werden sie durch ihren süßen Geschmack oft wie Limonaden zu schnell getrunken, da der Alkoholgehalt überdeckt wird. In einer 0,3-Liter-Flasche ist immerhin so viel Alkohol wie in zwei Gläschen Schnaps. Andererseits bewirkt die Kohlensäure, dass der Alkohol schneller in die Blutbahn und damit ins Gehirn kommt - man wird somit schneller betrunken.

Wichtig ist auch der Grund, warum in eurer Familie getrunken wird. Handelt es sich um Anstoßen zu bestimmten Anlässen oder als Begleitung zum Abendessen, ist das etwas anderes, als wenn dein Kind merkt, dass du Alkohol als Antidepressivum einsetzt oder wenn du dich maßlos ärgerst. Dann wird Alkohol zum Problemlöser hochstilisiert - und das ist nicht das, was dein Kind lernen soll.

Selbstbewusstsein
Wenn dein Kind in ein funktionierendes soziales Gefüge eingebettet ist, deine Anerkennung spürt und sich gut aufgehoben fühlt, ist das eine gute Rahmensituation, die kaum ein Suchtproblem auftauchen lässt. Denn Jugendliche trinken meist, um Spaß zu haben oder um in einer Gruppe akzeptiert zu werden, um "cool" zu sein. Du solltest deinem Kind erklären, dass es auch Nein sagen darf und dadurch nicht sofort zum Außenseiter wird. Es kann auch Spaß haben, wenn es nicht bzw. nur in Maßen trinkt. Einigt euch auf eine Menge, die dein Kind zu sich nehmen darf. Hält es sich daran, dann zeige ihm, wie stolz du bist. Alkohol sollte nicht generell verteufelt werden, aber dein Kind muss wissen, dass es sich um eine Droge handelt, und über den richtigen Umgang damit informiert sein.

Was tun, wenn mein Kind betrunken ist?

Dein Kind bricht damit eine Regel und das muss Konsequenzen haben. Lass dein Kind deine Enttäuschung ruhig spüren, bleibe aber ruhig und sachlich und versuche herauszufinden, warum es sich volllaufen hat lassen. Vielleicht gibt es ein Problem, das bisher noch nicht auf den Tisch gekommen ist. Besprecht, dass so etwas nicht mehr vorkommen darf, und lass dein Kind dir vorschlagen, wie es einen Rausch in Zukunft vermeiden kann. Andernfalls drohen zeitweilige Party-Verbote oder Taschengeldentzug – diese Strafen sollten aber nur im Extremfall verhängt werden. Meist reicht es, wenn dein Kind deine Enttäuschung spürt, damit es sich ein zweites Besäufnis gut überlegt.
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(Bild: kmm)



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