Falsche Software

Rückruf für 11.000 BMW-Diesel, aber kein Betrug?

Nachrichten
30.03.2018 18:00

Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Rückruf von mehr als 11.000 BMW-Dieselautos angeordnet, damit die installierte Abgasregelungssoftware ersetzt wird. Betroffen sind die Fahrzeugtypen BMW 750d und BMW M550d mit dem nach Euro 6 zertifizierten Dreiliter-Sechszylindermotor. Das teilte die Behörde am Freitag mit.

Die Rede ist von „unzulässigen Abschalteinrichtungen“. Bei BMW beteuert man jedoch, dass lediglich aus Versehen beim Service die falsche Software aufgespielt worden sei, nämlich die für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelte Version. Dort soll sie wegen anderer Abgasnachbearbeitungs-Hardware problemlos funktionieren. Die nun zurückgerufenen Fahrzeuge seien ursprünglich mit korrekter Software ausgeliefert worden.

Das hatte der Hersteller im Februar eingestanden. BMW gehe davon aus, „dass es sich bei dem Vorfall um eine fehlerhafte Software-Zuordnung handelt und nicht um eine gezielte Manipulation der Abgasreinigung“, erklärte ein BMW-Sprecher damals.

Vor zwei Wochen hat nun die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die BMW-Zentrale durchsucht und Ermittlungen wegen Betrugsverdachts bei der Abgas-Reinigung eingeleitet.

Betrug oder reines Versehen?
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte über den Rückruf berichtet. Die von BMW vorgelegte technische Änderung an den Fahrzeugen werde derzeit vom KBA geprüft, sie solle zeitnah freigegeben werden, erklärte das Ministerium.

Nach dem „Spiegel“-Bericht war ein 7er-BMW erstmals im Mai 2017 bei Messungen der Deutschen Umwelthilfe mit drastisch überhöhten Stickoxidemissionen aufgefallen. Als das KBA Anfang des Jahres einen Wagen habe prüfen wollen, sei der Fall ins Rollen gekommen. Der Händler, bei dem der Wagen besorgt werden sollte, habe wohl eine Meldung an den Konzern gemacht, schreibt das Magazin. Daraufhin hätten die BMW-Ingenieure das Fahrzeug zu einem vermeintlichen Service ins Werk zurückbeordern wollen.

Das Verhalten sei den Beamten verdächtig vorgekommen und sie hätten die BMW-Verantwortlichen zu einer Anhörung einbestellt, heißt es in dem Bericht. Dabei hätten die Ingenieure erklärt, es sei „irrtümlich“ eine falsche Software auf die Wagen aufgespielt worden, die eigentlich für andere Modelle vorgesehen war.

BMW gehört bisher zu den Herstellern mit abgasmäßig weißer Weste. Erst im Februar hatte das KBA Vorwürfe der DUH bezüglich eines BMW 320d entkräftet.

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