Streit um KV

Gewerkschaft droht der AUA jetzt mit Streik

Österreich
16.02.2018 12:02

Im Arbeitskonflikt bei der AUA stehen die Zeichen weiterhin auf Konfrontation - ein Streik droht. Die Gewerkschaft vida hat am Freitag grünes Licht für "gewerkschaftliche Maßnahmen" gegeben. "Die Maßnahmen reichen von Dienst nach Vorschrift über wiederholte Betriebsversammlungen bis hin zu Arbeitsniederlegung", heißt es in einer Aussendung von Johannes Schwarcz, dem Vorsitzenden des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, und Bord-Betriebsratsobmann Rainer Stratberger.

Zunächst soll es Ende Februar oder Anfang März Betriebsversammlungen geben, um die Mitarbeiter über das Kollektivvertragsangebot der AUA zu informieren, sagte Schwarcz auf Nachfrage. "Natürlich" werde es dabei zu Ausfällen kommen, aber man wolle zunächst die Mitarbeiter informieren und ihre Zufriedenheit mit den Vorschlägen abklären. "Vielleicht sind die Mitarbeiter ja zufrieden - was ich mir aber nicht vorstellen kann", so Schwarcz. Erst danach werde in der Gewerkschaft beraten, ob und allenfalls wann es zum Streik kommen könne. Das könnte "Mitte/Ende März sein", so Schwarcz. Auf die Anmerkung, dass die reisestarke Urlaubswoche vor Ostern (Karwoche) in diese Zeit falle, sagte Schwarcz: "Sie sagen es."

AUA-Angebot "untragbar"
Das Angebot der AUA in den aktuell laufenden Kollektivvertragsverhandlungen sei "untragbar", wird Stratberger in der Aussendung zitiert. Die AUA biete nur eine Inflationsabgeltung von 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung von 1,4 Prozent. "Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben hat, kann das nur ein Witz sein, über den niemand lachen kann", schreibt Kapitän Stratberger und weiter: "Man braucht kein Rechengenie sein, um sofort zu sehen, dass dieses Angebot letztklassig und eine Verhöhnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Viele verdienen derzeit real so viel wie 2010."

Stratberger und Schwarcz meinen, "dass sich die Menschen diese Dumpinglöhne nicht mehr bieten lassen". Junge Flugbegleiter würden kaum mehr als die als Mindestlohn angepeilten 1500 Euro verdienen und dabei für Sonn- und Feiertagsdienste keine Zuschläge erhalten. Die AUA habe in der Lufthansa-Gruppe den niedrigsten KV, dieser müsse "deutlich angehoben werden".

Sollte die AUA "mit einem vernünftigen Angebot an uns herantreten", dann könne man den Streikbeschluss wieder "auf Eis legen", sagte Schwarcz. Seit Beginn der KV-Verhandlungen im Oktober würden aber "nur Grundsatzdiskussionen" geführt. "Diese Verhandlungen machen keinen Sinn."

Unternehmen versteht Gesprächsabbruch nicht
Die Führung der Airline kann den Abbruch der Verhandlungen nicht verstehen. Bis Donnerstagabend habe es konstruktive Gespräche mit Gewerkschaft und Betriebsrat gegeben, sagte Unternehmenssprecher Peter Thier am Freitag.  "Wir sind von der Unterbrechung der Gespräche überrascht und können sie in keinster Weise nachvollziehen", so Thier. "Wir fordern sie auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren."

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