Zoll-Bilanz 2017:

Zigaretten, Drogen, Geld – und eine Schwarze Mamba

Österreich
24.01.2018 12:53

Mehr Aufgriffe hat es im Vorjahr beim Zoll am Flughafen Wien im Vergleich zum Jahr 2016 gegeben – so wurde ein Anstieg von 3,76 Prozent verzeichnet. Bei 103.167 Kontrollen im Reiseverkehr kam es zu insgesamt 4383 Aufgriffen, wie Johannes Pasquali, Pressesprecher des Finanzministeriums, am Mittwoch mitteilte. Spitzenreiter im Jahr 2017 waren demnach Zigaretten, Drogen, lebende Pflanzen, aber auch tierische Exoten, wie etwa eine giftige Schwarze Mamba.

Im Vorjahr wurden vom Zoll österreichweit 7,202.419 geschmuggelte Zigaretten sichergestellt. 2016 waren es mit rund 8,2 Millionen Stück zwar noch deutlich mehr, doch am Flughafen Wien gab es einen starken Zuwachs von 21,53 Prozent. Bei 1543 Zigarettenaufgriffen im Reiseverkehr machten die Zöllner dort 2,933.592 Stück ausfindig. Der Zigarettenschmuggel verlagert sich also offenbar von der Straße hin zum Flugreiseverkehr, so der Rückschluss.

Auffällig war 2017 auch eine massive Steigerung bei den Suchtgiftfunden: Bei 590 Aufgriffen zogen die Zöllner 520.678,6 Gramm Suchtmittel sowie 3591 Stück Tabletten aus dem Verkehr. Khat, Kokain, neue psychoaktive Substanzen und Ecstasy rangierten hier auf den oberen Plätzen.

Verstöße gegen den Artenschutz wurden in 89 Fällen geahndet. Hier gab es ein Plus von knapp sechs Prozent gegenüber 2016. Neben Trophäen exotischer Tiere - darunter ein Nilkrokodil und ein Schwarzbärenschädel - wurden auch ein lebender Papagei und 27 lebende Reptilien entdeckt.

Die Kontrollen sind für die Beamten nicht immer ungefährlich: "Letztes Jahr war beispielsweise auch eine Schwarze Mamba dabei. Die ist gleich zu Spezialisten in ein Reptilienheim gebracht worden", so der Sprecher.

Doch auch Pflanzen schafften es im vergangenen Jahr in den Kreis beliebter Schmuggelware: 359 Kakteen, 29 Orchideen und 237 Stück Steinkorallen wurden von den Zöllnern gefunden. Bei insgesamt 17 einschlägigen Aufgriffen entdeckten die Zöllner weiters 101.781 Stück, 150 Packungen und 1,2 Kilogramm diverser Arzneiwaren. Die geschmuggelten Potenzpillen, Anabolika und sonstige Medikamente kamen hauptsächlich aus China, Thailand, Ägypten, Indien und der Türkei.

Beim Bargeld zeigte sich zwar ein Rückgang an Anmeldungen um fast neun Prozent, jedoch habe es eine deutliche Steigerung beim Gesamtwert gegeben, der 155,005.216 Euro betrug - ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr von 122 Prozent. Den Anmeldungen gegenüber stehen 41 Bargeld-Aufgriffe mit einer Gesamtsumme von 1,232.260 Euro - 15 davon bei der Ausreise, 26 bei der Einreise nach Österreich. Dabei wurden Strafen von 113.450 Euro verhängt. Bei zwei dieser Aufgriffe lag die Summe jeweils über 50.000 Euro.

"Bilanz zeigt, wie wichtig Zollkontrollen sind"
Die Hauptrouten hinsichtlich jeglicher Schmuggelware ändern sich laufend, hieß es vonseiten des Finanzministeriums. Man greift deshalb auf Erfahrungswerte zurück und arbeitet mit ausländischen Behörden eng zusammen, um schließlich Risikoprofile zu erstellen. An diesen orientieren sich dann Schwerpunktkontrollen im Reiseverkehr. Schmuggel dürfe nicht als Kavaliersdelikt abgetan werden, kommentierte Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) die aktuellen Zahlen: "Die Bilanz zeigt, wie wichtig Zollkontrollen im Reiseverkehr sind." In erster Linie gehe es um "den Schutz von Mensch und Tier".

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