Update naht

Wirbel um Sicherheitslücke in Intel-Prozessoren

Digital
03.01.2018 13:57

Der Prozessor-Marktführer Intel sieht sich offenbar mit einer schweren Sicherheitslücke in seinen CPUs konfrontiert. Ein Fehler im Prozessordesign soll dafür sorgen, dass Angreifer auf PCs mit Intel-Prozessor auf Speicherbereiche zugreifen können, ohne dafür nötige Sicherheitsroutinen zu durchlaufen. Schlimmstenfalls können sie so sensible Daten abgreifen. Die Betriebssystem-Hersteller arbeiten an Updates, der potenzielle Schaden ist enorm.

Intel-Prozessor arbeiten nämlich nicht nur in handelsüblichen PCs und Notebooks, sondern werden auch im Serverbereich im großen Stil eingesetzt. Damit könnte die Lücke zum Problem für Cloud-Anbieter werden, die in ihren Rechenzentren Server mit Intel-Prozessor einsetzen.

Updates sollen Betriebssysteme abdichten
Die Lücke wird als schwerwiegend eingeschätzt. Beim freien Betriebssystem Linux wurde laut einem „WinFuture“-Bericht über die Weihnachtsfeiertage bereits eilig ein Patch programmiert, der das Problem beheben soll. Microsoft hat bereits erste Änderungen am Windows-NT-Kernel vorgenommen und arbeitet ebenfalls an einem Update, das die Sicherheitslücke schließen soll. Betroffen dürften auch Apple-Rechner sein, die mit Intel-CPUs ausgestattet sind.

Problematisch soll bei der Entwicklung des Updates sein, dass die Absicherung gegen die Lücke zu einer höheren Systemlast führt, also Leistung kostet. Beim Apple-Newsportal „9to5Mac“ befürchtet man deshalb bereits, dass das zu erwartende Update die macOS-Performance signifikant beeinträchtigen könnte.

Am Update dürfte kein Weg vorbeiführen
Trotzdem dürfte an dem Update kein Weg vorbeiführen. Weil die Sicherheitslücke direkt mit der Hardware zusammenhängt, sei eine vollständige Behebung der Probleme nur durch einen Hardware-Tausch möglich, heißt es im Bericht. Weil der weltweite Austausch gefährdeter Chips aber kaum zu bewerkstelligen ist, bleibt vorerst nur der Umweg über ein Update des Betriebssystems, das den Missbrauch der Lücke erschwert.

Intel hat sich erst einige Zeit nach Bekanntwerden zu der Lücke geäußert. Wer einen Prozessor des kleineren Rivalen AMD in seinem PC hat, kann sich etwas sicherer als Intel-User fühlen: Diese Chips sind nicht im gleichen Umfang gefährdet. Angesichts der Marktmacht von Intel – laut Zahlen des Benchmark-Herstellers PassMark hat das Unternehmen einen Marktanteil von rund 80 Prozent – dürfte die Zahl derer, die von der Sicherheitslücke betroffen sind, aber dennoch gewaltig sein.

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