Das freie Wort

Wir sollten uns schämen

Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, aber wie jeder andere Krieg wird auch der in der Ukraine enden. Gerade Deutschland und das kleine Österreich müssen aus der Geschichte gelernt haben, dass es nicht unmöglich ist, dass einstige Feinde zu so etwas wie Freunden werden können. Wenn auch nur aus Gründen der Vernunft. Damit ist nicht gemeint, dass der Westen den Russen in den Allerwertesten kriechen muss. Am Ende jedes Krieges gibt es ein Resultat. Das mag je nach Betrachtungsweise nicht alle zufrieden stellen. Wie würde aber die Alternative aussehen? Uns Menschen ist es gelungen, Technologien zu entwickeln, welche es ermöglichen, den ganzen Planeten zu zerstören. Unser Dasein ist begrenzt, und zwar aus Sicht der jeweiligen Lebenserwartung, aber auch aus Sicht des Zeitraumes, der der Menschheit insgesamt zur Verfügung steht. Es kann kein Zufall sein, dass der Weltfrieden derart in Gefahr ist, genau zu einer Zeit, in der altersbedingt die letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges sterben. Lernen können wir nur aus der Vergangenheit, und ein wenig aus der Gegenwart. Leider aber sieht es so aus, dass trotz schlimmster Erfahrungen in der eigentlich noch jüngeren Vergangenheit, die Menschheit einfach nicht lernen will. All diese verbale Kriegstreiberei sollten wir doch längst hinter uns gelassen haben. Dabei fällt mir ein altes Zitat ein: „Krieg ist ein Fortschritt der Politik, aber nur mit anderen Mitteln.“ Wir Menschen sollten uns für unsere Dummheit schämen.

Franz Wilding, Rutzendorf

Erschienen am Fr, 3.6.2022

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