Wie viel Schmutz wird man nun vonseiten der ÖVP gegen ihren Ex-Abgeordneten Wolfgang Kieslich ausgraben, weil dieser es wagte, sich abzuwenden und zur FPÖ wechselte. Schon klar, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und völlig egal, wie sehr sich die ÖVP nun darüber ärgert, etwas sollte dabei aber nicht vergessen werden: Abgeordneter wird man nicht, weil man das möchte, sondern die Person muss von seiner Partei gelistet werden. Herr Kieslich war mir zum Beispiel gar nicht bekannt, aber als er im TV seine Gründe für seinen Gesinnungswechsel bekannt gab, schien er ehrlich betroffen gewesen zu sein ob dem Zustand der ÖVP. Auch ich dachte jahrzehntelang, dass eine politische Meinung genauso unveränderlich ist wie die eigene DNA. Deshalb stand ich viel zu oft vor der Situation, Entscheidungen der gewählten Partei verteidigen zu müssen, obwohl ich selbst Zweifel darüber hatte. Wünsche Herrn Kieslich alles Gute und genug Kraft für das, was ihm die ÖVP nun antun wird.
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