Das freie Wort

Ohne Lithium keine E-Mobilität

Die Taliban kontrollieren nach dem Fall Kabuls eine der weltweit größten Lithium-Lagerstätten. Damit können sie auf den begehrten Rohstoff zugreifen, der für die E-Mobilität entscheidend ist. Ohne diesen Rohstoff gibt es weder Akkus für Smartphones und Laptops noch Batterien für E-Autos. Obwohl es hierüber seit 2010 eine Studie gibt, verhinderten Krieg, weit verbreitete Korruption und die fehlende Infrastruktur die Förderung des wertvollen Gutes. Die USA, die jetzt ein Chaos in Afghanistan hinterlassen haben, wären besser beraten gewesen, hätten sie dort weniger Krieg geführt und stattdessen die Unsummen an Geld für die Infrastruktur aufgewendet, um Lithium fördern zu können. Natürlich hätte das nur dann Sinn gemacht, wenn die Bevölkerung am Profit hätte teilhaben können. Die Volksrepublik China ist seit vielen Jahren in Afghanistan im Rohstoffbereich aktiv, will zu den Taliban ein „freundliches Verhältnis“ pflegen und hat den Islamisten schon signalisiert, das Engagement hochzufahren. Neben dem Profit will China den Abbau im eigenen Land herunterfahren – die entstehenden Umweltschäden würden nicht in China, sondern anderswo resultieren. Mehr als vierzig Länder sind seinerzeit dem Aufruf der Vereinten Nationen gefolgt, beim Aufbau Afghanistans zu helfen. Auch Deutschland hat sich von Anfang an engagiert. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass die Taliban, die ihren Feldzug hauptsächlich aus dem Drogengeschäft finanzieren, zwanzig Jahre nach ihrem Sturz wieder an die Macht kommen und ein Kalifat errichten. Es wird auch die Scharia eingeführt, womit unendliches Leid für die Bevölkerung, insbesondere für die Frauen, vorprogrammiert ist. Auch die Nachbarländer sind nach dem Fall Afghanistans in großer Unruhe. Internationale Beobachter beurteilen die Spitze der Miliz mit Skepsis, zumal diese Männer in den vergangenen Jahrzehnten für Terroranschläge und Gräueltaten verantwortlich gemacht wurden. Außerdem wird die Machtergreifung der Taliban in Europa zu einer neuen Flüchtlingswelle führen.

Peter Puster, Feldkirchen bei Graz

Erschienen am Fr, 27.8.2021

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