So mancher Kommentar geopolitischer Auguren und humanitärer NGOs zum Machtwechsel in Afghanistan stößt mir sauer auf. Selbstverständlich wäre die westliche Militärmacht in der Lage gewesen, die Taliban neuerlich militärisch zu besiegen. Das würde allerdings voraussetzen, dass sich alle daran interessierten westlichen Staaten und die afghanische Armee nicht nur symbolisch, sondern substanziell an diesem Kampf beteiligt hätten. Unter Hinweis auf die immerwährende Neutralität und sonstige Ausreden konnte man getrost ausschließen, dass sich Österreich an diesem Kampf mit einer Infanteriebrigade beteiligt hätte. Die rasche Auflösung der afghanischen Streitkräfte während der Taliban-Offensive lässt den Schluss zu, dass die lokalen Kommandanten schon längst im Stillen eine Übereinkunft für eine kampflose Übergabe getroffen hatten, während der gutgläubige Westen noch Milliarden in die afghanischen Streitkräfte pumpte. Es hat dann offensichtlich genügt, vor einer afghanischen Einheit einfach eine Kalaschnikow in die Höhe zu heben, damit alle davonlaufen, an der Spitze der afghanische Präsident, der nach sinnentleerten markigen Worten sein Millionenvolk schmählich in Stich ließ. US-Präsident Biden hat vollkommen recht: Warum sollte ein einziger US-Soldat, ich füge hinzu, warum sollte ein einziger europäischer Soldat, im Kampf gegen die Taliban sterben oder verwundet werden, wenn 38 Millionen Afghanen und deren Streitkräfte nicht bereit sind, für ihre Freiheit und ihre Rechte gegen 80.000 Taliban zu kämpfen? Die Geschichte lehrt: Wer nicht bereit ist, für seine Freiheit, seine Werte und seine Rechte bei einer Bedrohung auch zu kämpfen, wird früher oder später unterjocht, diese Erfahrung hat auch Österreich schon einmal gemacht. Also Schluss mit dem Gejammer: Es gibt auch andere Staaten, in denen teilweise die Scharia gilt und westliche Staaten nichts dabei finden, mit diesen Staaten (z. B. Saudi-Arabien) Beziehungen zu pflegen und Geschäfte zu machen.
Mag. Heinrich Winkelmayer, GenMjr i. R., Hitzendorf
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