Zum Leserbrief von Herrn Köllerer: Die Vorstellung, dass für Leistungen der Gemeinschaft auch Gegenleistungen erfolgen sollten, ist nicht neu: In der ersten Republik waren Projekte wie der Bau der Wiener Höhenstraße oder der Großglocknerstraße zur Beschäftigung von Arbeitslosen gedacht. Auch die Regulierung des Flusses, an dessen Ufer ich wohne, geschah in den 1920er-Jahren aus den Mitteln dieser produktiven Arbeitslosenfürsorge. Es mutet seltsam an, wenn heute finanziell klamme Gemeinden bestenfalls in der Lage sind, umgestürzte Bäume aus dem Flussbett zu entfernen oder Planungsbüros an Hochwasserschutz-Projekten arbeiten zu lassen. Dabei wären es gerade die einfachen Arbeiten der Wartung der Flussufer, die am meisten bringen: Entfernung von Anlandungen und Bewuchs und Dammausgleiche bei einseitig zu niedrigen Ufern. In welcher Form Leistungen von derzeit Arbeitslosen als Anreiz honoriert werden sollten, wäre auch von ihren bisherigen Einzahlungen abhängig zu machen!
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