Im Jahr 2025 werden zum zehnten Mal in Österreich Ski-Weltmeisterschaften stattfinden. Saalbach hat das Rennen gegen Garmisch und Crans-Montana gewonnen – nach der an Courchevel-Méribel verlorenen Abstimmung für 2023. Zwölf Jahre nach Schladming wird die Skiwelt 2025 wieder nach Österreich blicken. Trotz der großen Freude über den Zuschlag muss man sich die Frage stellen, ob sich Österreich in der größten Wirtschaftskrise der Zweiten Republik solche Festspiele auch leisten kann, von denen nur wenige profitieren und die schon nach vierzehn Tagen wieder vorbei sind? Auch 2025 wird Österreich noch stark unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Riesige Steuergeldsummen werden auch dann noch gegen Arbeitslosigkeit und Abwanderungen von Großbetrieben, für Klimaschutz, gemeinnützigen Wohnbau und thermische Sanierung aufzuwenden sein. Österreich hat andere Sorgen, trotzdem bewirbt sich unser kleines Land immer wieder für die Ausrichtung von Ski-Großereignissen mithilfe von schlagkräftigem Lobbying. So manche Experten, unsere ehemaligen Skistars zum Beispiel, geraten geradezu ins Schwärmen, wenn sie von Chancen sprechen, die solche Großereignisse mit sich bringen. Kein anderes Land ist da weltweit so präsent wie das kleine verschuldete Österreich. Natürlich auf Kosten der Steuerzahler! Tatsache ist, dass Österreich schon seit Jahrzehnten eine hohe, mit Fehlanreizen einhergehende Subventionspolitik betreibt und einen Schuldenstand erreicht hat, der an südländische Staaten erinnert. Der Rechnungshof hat nach der letzten Ski-WM 2013 in Schladming chaotische Zustände bei öffentlichen Förderungen aufgedeckt. Aber Schladming 2013 war laut ÖSV ein Riesenerfolg. Jetzt verstehe ich den römischen Feld-herrn, der einst gesagt hat: „Noch so ein Erfolg, und wir sind verloren!“
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