Das freie Wort

Migration: Die Umfrage

Die „Kronen Zeitung“ führte eine große Umfrage zum Thema „Migration“ durch und befragte dazu auch die Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Parteien. Was da zutage kam, ist zum Teil nur zum ungläubigen Kopfschütteln. Tatsache ist z. B. entgegen der Antwort der Politiker: Österreich hat so gut wie keine Kontrolle und keine Entscheidungsgewalt darüber, wer zu uns kommt, denn: Wer an der Grenze steht und Asyl fordert, muss genommen werden. Wen uns die deutschen Grenzbeamten zurückschicken, müssen wir nehmen. Wer irgendwo innerhalb Österreichs einen Asylantrag stellt (weil er illegal und somit unentdeckt über die Grenze kam), bleibt uns erhalten. Wer keine Papiere hat – und das sind viele –, ist so gut wie nicht mehr abzuschieben. Soll das darunter zu verstehen sein, dass Österreich alles unter Kontrolle hat? Eine weitere Frage war: Verträgt Österreich noch mehr Zuwanderung? Die Antwort der Politiker war unentschieden. Wenn man allerdings berücksichtigt, dass schon ein Viertel der Österreicher Migrationshintergrund hat, wie es so schön heißt, wenn man sich das Straßenbild in den Städten anschaut und die zum Teil schon existierenden Parallelgesellschaften, wenn man die nicht mehr zu verleugnenden Probleme in den Schulen berücksichtigt, wenn man sich die offizielle Kriminalstatistik zu Gemüte führt oder die offiziellen Daten des AMS, wenn man die Zurückdrängung österreichischer Tradition und Gepflogenheiten betrachtet – teilweise unterstützt und gefördert von Landsleuten – aus Solidarität z. B. oder wegen der politischen Korrektheit, dann sollte es keinen Zweifel zur Antwort geben; sie müsste eindeutig „nein“ lauten. Bis wir vielleicht wieder einmal wirklich die Entscheidungsgewalt darüber haben, wer zu uns kommen und wer bei uns bleiben darf. Aber das ist wahrscheinlich Wunschdenken. Und die von der Wirtschaft geforderten Fachkräfte sollen, wenn schon, dann ganz korrekt als Zuwanderer mit entsprechender Qualifikation kommen und nicht als Asylwerber. Aber diese Fachkräfte wären in ihren Heimatländern sicher noch mehr gefragt als bei uns. Und ja; das Thema „Migration“ kommt im Wahlkampf zu kurz. Aber vielleicht bekamen unsere Politiker von der EU-Kommission oder vom UNHCR einen Maulkorb verpasst.

Josef Höller, per E-Mail

Erschienen am Do, 19.9.2019

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