Der neueste Bericht, diesmal vom Verteidigungsminister Starlinger präsentiert, zeigt kein anderes Bild, als jenes, das sein Generalstabschef General Robert Brieger bereits vor einem halben Jahr veröffentlicht hat. Wer jedoch erwartet hat, dass die nötigen Konsequenzen gezogen werden, wurde bitter enttäuscht. Die simple Forderung nach mehr Geld, um es in ein verfassungswidriges, falsches System, nämlich ein Quasi-Berufsheer, zu stecken, ist der Beweis, dass der oberste Heereschef gar nichts begriffen hat. Die vorgelegten Zahlen für den Personalaufwand sind so grotesk überzogen – kein anderes Heer der Welt liegt annähernd so hoch –, dass man unschwer erkennen kann. Es geht nur um das Absichern der Pfründe für den Berufskader und nicht um die Leistungsfähigkeit des Heeres. Heere vergleichbarer Staaten wie Finnland oder die Schweiz kommen mit einer Berufskomponente von rund 3 Prozent aus. Österreich hat, rechnet man die im Sachaufwand versteckten Zahlen mit ein, einen Personalaufwand von fast 70 Prozent, ohne auch nur annähernd die Leistungsfähigkeit der genannten Länder zu erreichen. Maßlos aufgeblasene Verwaltung ist eben sehr teuer. Man spricht bewusst von Arbeitsplätzen und nicht von Funktionen in einem normalen Heer, um zu kaschieren, wie Hunderte Stellen mit weit überqualifizierten „Soldaten“ besetzt sind, statt das verfassungsmäßig gebotene Milizsystem endlich zu etablieren. Die Forderung nach 24.500 neuen Posten für Berufssoldaten spricht Bände. Man kann nur hoffen, dass der neue Verteidigungsminister die Zeichen der Zeit erkennt und endlich die Bundesverfassung beachtet.
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