Machtkampf

Türkei will Kopftuch-Verbot an Unis lockern

Ausland
17.01.2008 13:33
Die türkische Regierung will das Kopftuchverbot an Universitäten rasch lockern. Dazu müsse man nicht auf eine neue Verfassung warten, sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan der Tageszeitung "Sabah". Das Problem lasse sich mit einem Federstrich lösen.

Die islamisch-konservative Regierungspartei AKP (Gerechtigkeits-und Entwicklungspartei) steht unter Druck ihrer Basis, die Frage des Kopftuchverbots an den Hochschulen zügig zu klären. Laizisten, zu denen auch die mächtige Armeeführung zählt, lehnen eine Lockerung des Verbots ab. Für sie ist das Kopftuch Symbol für die Trennung von Staat und Religion.

Die Erdogan-Gegner fürchten eine "Arabisierung" des Landes und haben den Verdacht, dass es nicht bei Kopftüchern an den Unis bleiben wird, sondern dass bald alle Frauen ohne Kopftuch unter Druck geraten werden.

Opposition gespalten
Für die Lockerung des Verbots tritt aus der Opposition auch die nationalistische MHP (Partei der Nationalen Bewegung) ein, während die kemalistische CHP (Republikanische Volkspartei) dagegen ist.

Die AKP will in Kürze ihren Entwurf einer neuen Verfassung vorlegen, über den das Parlament und dann die Bevölkerung abstimmen muss. Die Volksabstimmung wird für 2009 erwartet.

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