Xmas-Einkauf

Womit man wartet, was man jetzt besorgt

Elektronik
15.12.2007 15:21
"Kommen Sie und kaufen Sie", lockt der Elektromarkt seit ein paar Wochen in Radiowerbungen und bunten Prospekten. Wenn in den nächsten Tagen der Leistungsdruck für Spät-Geschenke-Käufer steigt und die Umwerbung durch den Handel einen Befehlston annimmt, ist es wichtig, dass man einen kühlen Kopf bewahrt - und seinen Gerätehaushalt vor unüberlegten Anschaffungen. Gerade zu Weihnachten bringen die Hersteller gerne neue Technologien für überteuerte Preise in den Handel und im neuen Jahr ärgert man sich, wenn das Weihnachtsgeschenk um ein Drittel billiger ist. krone.at zeigt wo heuer Technik-Fallen und wahre Xmas-Schnäppchen lauern.

Falle 1: Blu-ray oder HD-DVD-Player
Wohlgemerkt: Gemeint sind Player, die nur Blu-ray-Discs oder nur HD-DVDs abspielen. Abgesehen von Xbox und PS3, wo man die Laufwerke quasi mit der Spielkonsole mitkauft bzw. kaufen kann, rentiert sich die Investition in die 350 bis über 1.000 Euros teuren Geräte spätestens dann nicht, wenn im zweiten Quartal 2008 die Kombi-Player in den Handel kommen. Derzeit ist nicht absehbar, welches der beiden Formate das Rennen macht und ob aus der „HD-Schlacht“ überhaupt ein Gewinner hervor geht. Deshalb: Warten bis die Blu-ray/HD-DVD-Kombis draußen sind und sich dann über gestochen scharfe Filme freuen.

Falle 2: Flash-Festplatten
Ein Fall für Experten und Computer-Bastler, dennoch kann man kräftig einfahren, wenn man seinen Laptop noch vor Weihnachten mit einer SSD („Solid State Disk“) aufrüsten möchte. Die derzeit erhältlichen Platten entstammen der ersten Generation und bieten zum Teil noch nicht die vollen Vorzüge der Technologie, zu der Hitzeunempfindlichkeit, schnellere Schreib- und Zugriffszeiten und ein extrem niedriger Stromverbrauch gehören. Noch dazu sind derzeit nur SSDs mit maximal 64 GB Speicherplatz erhältlich. Die in den USA bereits käuflichen 128-GB-Platten erst nächstes Jahr zu uns kommen.

Falle 3: Draft-n WLAN-Router
Was Werbeprospekte als den neuen Drahtlos-Standard verkaufen, ist noch längst kein Standard sondern ein Entwurf, den Apple seit 2007 in seine Computer und Geräte wie AppleTV oder den WLAN-Router Airport Extreme verbaut. Mittlerweile folgen auch andere Hersteller, vor allem bei den Notebooks. Allerdings ist Draft-n (= „Entwurf-n“) störanfällig, weil die Router derzeit nur für das 2,4 GHz-Frequenzband zugelassen sind – das 5 GHz-Band darf erst nach Verabschiedung des Standards im Jahr 2009 mitbenutzt werden. Zudem merkt der Nutzer beim bloßen Internetsurfen den Unterschied zwischen den Standards nicht, da bereits die Standards a, b und g mit 11 bzw. 54 Mbit/s mehr Durchsatz bieten, als man von einer Breitbandinternetleitung bekommt. Wer sich also einen WLAN-Router zum Drahtlossurfen kaufen möchte und keine externe Festplatte für Videoschnitt oder einen Mediaserver zum Streamen von HD-Filmen am Router hat, muss nicht extra Geld für den Noch-nicht-Standard IEEE 802.11n hinblättern.

Falle 4: Vista
Wer einen neuen PC kauft, kann sich sowieso selten zwischen XP und Vista entscheiden. In der Regel wird er letzteres bekommen. In Anbetracht von Service Pack 1, das im Februar für Vista erscheint, ist ein Umstieg von XP auf das neue Microsoft-Betriebssystem erst 2008 ratsam, um Probleme beim Upgraden eines XP-Sytems zu vermeiden. Ab Februar gibt’s nämlich auch Vista-Packerl mit integrierten SP1 zu kaufen. Beim Upgraden erspart man sich das Festplattenformatieren.

Falle 5: Quad Core Prozessoren
Warum nicht? Weil sie schlicht und einfach noch viel zu teuer sind. Außerdem braucht man beim Aufrüsten unter Umständen ein neues Motherboard, was dann noch mehr ins Geld geht. Wer sich einen neuen Rechner mit Quad-Core-Prozessor kauft, sollte darauf achten – ohne Schmäh –, dass der Rechner nicht zu billig ist. Auch der Rest der Technik muss im PC mit dem neuen Turbo-Kraftwerk mithalten können. Wenn der Preis zu niedrig ist, bedeutet das, dass bei den Komponenten gespart wurde. Beispiel: Quad-Core mit leistungsschwacher shared-memory-Grafikkarte unter 256 MB dedizierter Speicher. Für Aufrüster: In Anbetracht der bevorstehenden Einführung von DDR3-RAM empfiehlt es sich, mit dem Umrüsten auch hier auf eine Kostenreduktion bei Modulen und Mainboards zu warten.

Falle 6: PDAs
Wer den Kauf eines handtellergroßen „Personal Digital Assistants“ erwägt, sollte sich vorher noch einmal gründlich a) bei den Smartphones à la Nokia E61i orientieren und vor allem b) Asus’ Eee PC unter die Lupe nehmen. Der Mini-Laptop für schlappe 299,- Euro kommt Ende Jänner in den Handel, passt in die Jackentasche und ist erwachsener als so mancher PDA.

Falle 7: iPhone
Nicht einmal geschenkt sollte man sich als in Österreich lebender Österreicher derzeit ein iPhone aufschwatzen lassen. Es kommt bei uns zwar erst nächstes Jahr, da es die Apple-Handys für knapp 750 Euros ohne SIM-Sperre in Frankreich zu erwerben gibt, importieren es aber ein paar wagemutige Händler. Fakt ist, dass das iPhone für den Österreicher eigentliche rückständige Technik enthält. Mit GPRS surft bei uns kein Mensch, wenn er oft mit einem Handy im Internet sein will. Das iPhone ist durch YouTube-Client und den fabelhaften Browser auch dafür ausgelegt, mehr als die Sportergebnisse vom Sonntag per Handybrowser zu checken. Abgesehen davon: Im zweiten Quartal 2008 wird aller Voraussicht nach ein UMTS-iPhone mit mehr Speicher kommen. In Anbetracht der hohen 3G-Netzabdeckung in Österreich sollte man seine 400 Euro fürs Apple-Handy erst dann ausgeben.

Schnäppchen 1: Breitbildmonitore für PCs
Wer die Elektromarkt-Flugblätter studiert, hat es in den letzten Tagen schon erkannt: Die Preise für PC-Monitore stürzen in den Keller. 24-Zoll-Widescreen-Schirme, die vor einem Monat noch 550 Euro kosten, wandern jetzt für 400 Euro über den Ladentisch. Bei den Büromonitoren mit 19 Zoll ist man schon ab 150 Euro mit einem mehr als passablen Markengerät dabei. Wer seinen PC-Bildschirm auch für Multimedia einsetzen will und seinen Rechner in nächster Zeit mit Blu-ray oder HD-DVD-Laufwerk erweitern möchte (auch hier: Vorsicht vor der Kombi-Laufwerk-Falle!), sollte darauf achten, dass das Display einen DVI- oder HDMI-Eingang hat und den Kopierschutz HDCP unterstützt. Die Auflösung sollte bei Widescreen-Monitoren über 21 Zoll nicht weniger als 1680 mal 1050 Pixel betragen.

Schnäppchen 2: Arbeitsspeicher
Für zwei Gigabyte Arbeitsspeicher musste man mit einem Durchschnittsgehalt vor ein paar Monaten noch zwei Tage malochen, jetzt könnte sich die RAM-Module ein Zehnjähriger mit seinem Taschengeld in der Mittagspause abholen und hat dann trotzdem noch Geld für ein Eis übrig. Fakt: Die Preise stürzen in den Keller. Arbeitsspeicher aufzurüsten, war schon lange nicht mehr zu günstig. Aber Vorsicht beim Größenwahn: Wer kein 64-Bit-Windows-Betriebssystem benutzt und auch kein Linux bzw. Mac, kann mit mehr als drei Gigabyte RAM nichts anfangen.

Schnäppchen 3: Festplattenrecorder
Von ehemals 500 Euro für einen 160-GB-DVD/Festplatte-Recorder sind die Preise auf unter 250 Euro gerasselt. Geräte mit HDMI-Anschluss und Upscaling Funktion (wichtig für Full-HD-Flat-TV-Besitzer!) liegen derzeit bei etwa 400 Euro. Was ein State-Of-The-Art-Recorder können sollte: Double-Layer-Unterstützung, EPG, Time-Shift, digitaler Audioausgang, mindestens 160 GB Festplatte.

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