Tschad-Mission

Militärpolizei jagt “Verräter” in eigenen Reihen

Österreich
28.11.2007 19:58
Beschwichtigen, die Gefahr herunterspielen und eisern am humanitären Charakter der Tschad-Mission festhalten. Während Darabos auf dem Afrika-Einsatz beharrt, wird im Verteidigungsministerium Jagd auf jene Beamte gemacht, deren Berichte erst die explosive Gefahrenlage im Bürgerkriegsgebiet aufgedeckt haben.

Laut jüngsten Agenturmeldungen hat die Armee genau dort, wo die EU-Friedenstruppe künftig stationiert sein soll, Hunderte Rebellen getötet. Soldaten präsentierten Mittwoch stolz das erbeutete Kriegsmaterial der Aufständischen. Von einem Waffenstillstand kann keine Rede mehr sein. Trotzdem beharrt das Verteidigungsministerium: "Es herrscht dort kein Bürgerkrieg.

"Für Minister Darabos gibt es offiziell "noch keine Bestätigung der dramatischen Situation durch das Heeresnachrichtenamt". Deshalb hält Österreich an der vom Außenministerium beantragten und von der Regierung abgesegneten heiklen Tschad-Mission fest. Nach einer Pannenserie zu Beginn musste der Start mangels Flugkapazitäten der EU auf Mitte Dezember verschoben werden.

Im Führungsstab weiß man jedoch sehr wohl um das hohe Risiko der EUFOR-Einsatzes. So sickerte - wie berichtet - ein hochbrisanter Geheimbericht durch. Und informierte die Öffentlichkeit von den wahren Gefahren im Krisengebiet, gleichsam als Warnung vor dem Pulverfass Tschad!

Verärgert über diese "Indiskretion" wurde sogar die Militärpolizei eingesetzt, um die "Verräter in den eigenen Reihen" zu jagen. Den Beamten, die nur die bedrohliche Wahrheit für den Führungsstab dokumentiert haben, droht sogar die Suspendierung.Übrigens: In der Steiermark schwärmen bereits Offiziere aus, um besorgten Angehörige der künftigen "Afrikasoldaten" darauf vorzubereiten, dass auch mit Verlusten gerechnet werden muss...

Von Florian Hitz und Christoph Matzl

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